Zimmer Alexander

Alexander Zimmer

*16.8.1912 Fürth; ✡20.1.1945 in Bergen Belsen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Menki Zimmer *28.5.1882 in Fürth; ✡nach März 1942 im Ghetto Izbica

Heirat der Eltern

Mutter Betty Blümle Möller *13.6.1884 in Altona; ✡ nach März 1942 im Ghetto Izbica

Geschwister

Mauri Zimmer *13.3.1911 in Fürth

Therese Thirza Zimmer *18.8.1913

Lilly Zimmer *2.9.1916 Fürth; 2019 Israel; oo Ludwig Kellermann (1910-2003)

Zimmer; oo Felsenstein

Eva Zimmer *1.6.1920 in Fürth; ✡24.9.1942 Auschwitz; oo Herbert Haas (1916-1943)

Beruf Lehrer, Landarbeiter

Adressen Fürth, Friedrichstr. 18 Bahnhofplatz 6, Maxstr. 29; Enschede (Niederlande), Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460;

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Novemberpogrom 1938

Bruder Mauri verhaftet im Novemberpogrom

11.11.1938 Internierung des Bruders in Dachau

16.2.1939 Ausstellung eines befristeten Reisepass für Schwester Eva zur Auswanderung

17.5.1939 Eltern in Fürth, Friedrichstraße 14 bei Minderheiten-Volkszählung

24.3.1942 beide Eltern ab Nürnberg deportiert ins Ghetto Izbica

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

27.4.1939 Alexander Zimmer und Schwester Eva emigrieren nach Enschede;

Alexander Zimmer und Schwester Eva schließen sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an. Alexander als Lehrer/Madrich in der Hachschara; Eva lernt dort Herbert Haas kennen, ebenfalls Lehrer in Haimer’s Esch

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Zwangsarbeit im „Kamp Schut“

Sommer 1942 die noch verbliebenen arbeitsfähigen Männer aus Haimer’s Esch müssen zur Zwangsarbeit in das „Kamp Schut“ bei Ede.

2./3.Oktober 1942 alle Juden des Zwangsarbeitslagers „Kamp Schut“ werden weggebracht, angeblich zur Familienzusammenführung

1.-4.10.1942 Auflösung der 42 jüdischen Arbeitslager und Razzien in Orten, wo die Angehörigen wohnen; Fußmarsch nach Arnheim, dort über Nacht auf Steinfußboden; die Familie wird in Enschede verhaftet und über Arnhem nach Hooghalen transportiert

Die Brüder Neuberger und andere Chaluzim werden im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork interniert; die bislang nicht internierten Ehefrauen durch Razzien gesucht und ebenfalls nach Westerbork verbracht; innerhalb weniger Tage wächst die Belegung des Lagers von 3000 auf über 15000.

3./5.10.1942 Überstellung in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

15.2.1944 Alexander Zimmer von Westerbork ins Sternlager im KL Bergen-Belsen

20.1.1945 Tod im Sternlager von Bergen-Belsen

Schwester Eva ins KL Auschwitz

Juli 1942 Schwester Eva Zimmer und ihr Verlobter Herbert Haas nach Westerbork

21.9.1942 Herbert und Eva Haas auf Transport aus Westerbork nach Auschwitz

24.9.1942 Eva Haas wird nach Ankunft in der Gaskammer ermordet.

31.1.1943 Tod von Herbert Haas in Auschwitz

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/446499/herbert-haas-haasz

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226673/eva-haas-zimmer

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226631/alexander-zimmer

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833997

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de997371

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de834049

https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00337

https://hriesop.beepworld.de/h.htm

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70338820

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5149311

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300231

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130300193

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://genealogyindexer.org/view/1939Shanghai/60

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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