
*7.11.1909 in Berlin; ✡März 1943 in Auschwitz;
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Menachem Max Neuberger *15.4.1880 in Frankfurt; ✡17.5.1943
Mutter Sara Hulda Ansbacher *6.12.1881 in Nürnberg; ✡ 17.5.1943
Geschwister
David Neuberger *13.11.1910 in Berlin; ✡ 31.3.1981 in Israel; oo Miriam Adler
Salomon Neuberger *8.1.1912 in Berlin; ✡ 10.7.1943 in Auschwitz
Mirjam Neuberger *18.1.1913 in Berlin; ✡1942 in Auschwitz
Simcha Neuberger *7.1.1915 in Berlin; ✡1942 in Auschwitz
Jonas Neuberger *26.8.1916; ✡28.7.1942 in Majdanek

Hermann Zwi Neuberger *28.8.1919 in Berlin; ✡ 28.12.2008 in Petach Tikwa; oo Ruth Donath
Beruf Religionslehrer
Adressen Berlin; Enschede;
Heirat 3.4.1940 in Amsterdam standesamtlich mit Flora Rabinowitz *20.5.1914 in Odenheim, Karlsruhe; ✡15.11.1942 in Auschwitz
Kind
Uri Neuberger *11.11.1941in Enschede; ✡15.11.1942 in Auschwitz
Weiterer Lebensweg
22.10.1934 Ankunft von Bruder David auf der SS JERUSALEM in Tel Aviv
9./10.1938 Novemberpogrom
Ende 1938 Marcus Neuberger aus Karlsruhe nach Enschede
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Die Brüder Marcus und Zwi schließen sich sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
1938 mit Bruder Zwi nach Enschede
1939 Marcus Neuberger als Religionslehrer in Haimer’s Esch
8.7.1939 Flora Rabinowitz von Basel nach Enschede
24.11.1939 nach Amsterdam Watteaustraat 19,
1940 übernimmt Marcus die Leitung in Haimer’s Esch
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
3.4.1940 Heirat in Amsterdam standesamtlich mit Flora Rabinowitz
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
27.7.1940 Weesperzijde 2, Flora Rabinowitz und Schwester Mirjam Neuberger
13.11.1940 Heirat nach jüdischem Ritus

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.
10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.
Zwangsarbeit im „Kamp Schut“
2./3.Oktober 1942 alle Juden des Zwangsarbeitslagers „Kamp Schut“ werden weggebracht, angeblich zur Familienzusammenführung
1.-4.10.1942 Auflösung der 42 jüdischen Arbeitslager und Razzien in Orten, wo die Angehörigen wohnen; Fußmarsch nach Arnheim, dort über Nacht auf Steinfußboden; die Familie wird in Enschede verhaftet und über Arnhem nach Hooghalen transportiert
Die Brüder Neuberger und andere Chaluzim werden im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork interniert; die bislang nicht internierten Ehefrauen durch Razzien gesucht und ebenfalls nach Westerbork verbracht; innerhalb weniger Tage wächst die Belegung des Lagers von 3000 auf über 15000.

2.11.1942 Deportation von Marcus Neuberger mit Frau Flora und dem einjährigen Uri von Westerbork nach Auschwitz
Tod von Flora und Uri Neuberger nach Ankunft in der Gaskammer in Auschwitz
März 1943 Tod von Marcus Neuberger in Auschwitz
Sternlager Bergen Belsen – der verlorene Zug
11.1.1944 Bruder Zwi mit anderen „Austauschjuden“ deportiert von Westerbork in das Sternlager des KL Bergen Belsen
10.4.1945 Evakuierung der Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt
23.4.1945 Irrfahrt des verlorenen Zuges endet an der gesprengten Elsterbrücke; Ankunft Tröbitz,
23.4.1945 Befreiung in Tröbitz durch die 1. Ukrainische Front der Roten Armee, General Tschukow
Juni 1945 Zwi Neuberger wieder in den Niederlanden

28.3.1946 Ankunft von Bruder Zwi in Haifa auf der SS TEL HAI zusammen mit David Neuberger
12.8.1946 in Herzlia, Israel Heirat von Zwi und Ruth Donath
Quellen
https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/3450
https://infocenters.co.il/gfh/list.asp
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rabinowitz%22%7D&page=2
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130279944
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Donath%201914%22%7D
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch
http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp