Rabinowitz Flora

Flora Rabinowitz

*20.5.1914 in Odenheim, Karlsruhe; ✡15.11.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Isaak Rabinowitz *25.11.1882 in Jerusalem; ✡  in Israel

Mutter Jenny Guggenheim *14.5.1883 in Tiengen; ✡ in Israel

Geschwister

Lilly Rabinowitz *23.9.1911 in Odenheim; oo Gaston Nordmann

Beruf

Adressen Berlin; Enschede;

Heirat 3.4.1940 in Amsterdam standesamtlich mit Marcus Neuberger *7.11.1909 in Berlin; März 1943 in Auschwitz;

Kind

Uri Neuberger *11.11.1941in Enschede; ✡15.11.1942 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

Vater Isaak soll 1900 aus Palästina nach Deutschland eingereist sein

Vater Isaak wird Religionslehrer

6.8.1934 Einreise der Eltern in Tel Aviv

21.2.1939 erneute Einreise der Eltern in Tel Aviv

22.10.1934 Ankunft von Bruder David auf der SS JERUSALEM in Tel Aviv

9./10.1938 Novemberpogrom

Ende 1938 Marcus Neuberger aus Karlsruhe nach Enschede

Juni 1939 Flora Rabinowitz  von Basel nach Enschede

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

Die Brüder Marcus und Zwi schließen sich sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

1938 Marcus mit Bruder Zwi nach Enschede

Marcus als Religionslehrer in Haimer’s Esch

8.7.1939 Flora Rabinowitz von Basel nach Enschede

24.11.1939 nach Amsterdam Watteaustraat 19

1940 übernimmt Marcus die Leitung in Haimer’s Esch

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

3.4.1940 Heirat in Amsterdam standesamtlich mit Marcus Neuberger

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

27.7.1940 Weesperzijde 2, mit Schwägerin Mirjam Neuberger

13.11.1940 Heirat nach jüdischem Ritus

vorn Flora Rabinowitz-Neuberger; Wolf Buchsbaum im Zentrum mit weißer Schürze

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

Zwangsarbeit im „Kamp Schut“

Sommer 1942 Beide Brüder und die noch verbliebenen arbeitsfähigen Männer aus Haimer’s Esch müssen zur Zwangsarbeit in das „Kamp Schut“ bei Ede.

1.-4.10.1942 Auflösung der 42 jüdischen Arbeitslager und Razzien in Orten, wo die Angehörigen wohnen; Fußmarsch nach Arnheim, dort über Nacht auf Steinfußboden; die Familie wird in Enschede verhaftet und über Arnhem nach Hooghalen transportiert

2./3.Oktober 1942 alle Juden des Zwangsarbeitslagers „Kamp Schut“ werden weggebracht, angeblich zur Familienzusammenführung

3.-5.10.1942 Verlegung aus dem Kamp Schut in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork innerhalb weniger Tage wächst die Belegung des Lagers von 3000 auf über 15000.

Die Brüder Neuberger und andere Chaluzim werden im polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork interniert; die bislang nicht internierten Ehefrauen durch Razzien gesucht und ebenfalls nach Westerbork verbracht

2.11.1942 Deportation von Marcus Neuberger mit Frau Flora und dem einjährigen Uri von Westerbork nach Auschwitz

Tod von Flora und Uri Neuberger nach Ankunft in der Gaskammer in Auschwitz

März 1943 Tod von Marcus Neuberger in Auschwitz

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rabinowitz%22%7D&page=2

https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/3450

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130279944

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Donath%201914%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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