Kuntzsch Edith

Edith Chava Kuntzsch

*2.4.1920 in Hamburg; ✡ Dez. 1984 in Petach Tikwa, Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Carl Kuntzsch *8.1.1888 Hamburg; ✡ März 1973 in New York

Heirat der Eltern 6.7.1918 in Hamburg

Mutter Frida Aschenbrandt *21.10.1893 in Sontra; ✡ 1981 in Israel

Großvater Ernst Wilhelm Kuntzsch (lutherisch) *8.4.1860 in Dahlen; 20.4.1902 Hamburg

Großmutter Minna Moses *2.11.1852 Hamburg; 4.12.1922 Hamburg

Großeltern Benedix Aschenbrandt und Regina Dannenberg (1862-1928)

Geschwister

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Hannover; Leipzig, Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat in Schweden Isidor Isaak Itzchak Bieder *2.4.1920 in Hannover; ✡ 1997

Schwägerin Mali Amalie Bieder *11.12.1921 in Hannover; ✡ in Israel; oo Grossmann; oo Carmi

Kinder vier

Weiterer Lebensweg

Novemberpogrom

10.11.1938 Vater in Hamburg verhaftet und als „Aktionsjude“ im KL Sachsenhausen interniert.

14.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen

17.5.1939 beide Eltern in Hamburg, Bogenstraße 5, Schäferkamp bei der Minderheitenzählung

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Isidor und Mali Bieder zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der BACHAD, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.

1938 Flucht von Isidor Bieder nach Italien zur Hachschara in den Kibbuz in Ricavo di Castellina in Chianti; 1934 als Lager des Bachad bei Siena gegründet und dann nach Schweden 15.8.1938 Emigration von Isidor nach Schweden

15.8.1938 Emigration von Isidor nach Schweden

Dänemark

1939 Edith Kuntzsch zur Hachschara nach Dänemark

Die BACHAD Gruppe in Blistrup, Holbo, Frederiksborg

5.11.1940 Edith Kuntzsch mit einer Gruppe des Bachad erfasst beim dänischen Zensus in Blistrup, Holbo, Frederiksborg; Mitbewohner sind die Chaluzim:

Moses Samuel Ingber, Ella Aaltje Knorringa, Edith Kuntzsch, Viktor Mann, Paula Schipper, Herbert Schönewald (Leiter der Hachschara in Steckelsdorf), Hans Schulzer

Ausnahmezustand in Dänemark 1943

1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

4.10.1943 Edith Kuntzsch mit einem Fischerboot von Kastrup nach Klagshamn

1946 Heirat in Schweden mit Isaak Bieder

18.2.1946 Alija nach Palästina, individuelle Einreise von Edith und Isaak Bieder auf der SS MAROKKO in Haifa

Wohnadresse Yona Hanavi 22, Tel Aviv, Tirat Zwi
Dez. 1984 Tod in Israel

Flucht der Eltern nach Shanghai

24.5.1941 Flucht der Eltern nach Shanghai

20.3.-7.4.1947 beide Eltern auf der USS MARINE LYNX von Shanghai nach San Francisco; Reiseziel New York

Gedenken

6.6.1955 Pages of Testimony für die Schwiegereltern und Bruder Jacki von Ehemann Itzchak Bieder

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11780072

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1194166

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de36554

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de36890

Courage to Act: Rescue in Denmark

https://safe-haven.dk

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 388, line number 7, record id 004894241_00014_6); Digital Folder Number 004894241, Image Number 00014

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129821117

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129820508

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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