Bornstein Ruth

Ruth Bornstein

*28.4.1921 in Liegnitz; USA

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Albert Bornstein *6.1.1881 Berwangen, Sinsheim; ✡ 12.6.1942 in Liegnitz

Mutter Rosa Schwarz *8.9.1886 in Liegnitz; ✡ 8.1.1943 Theresienstadt

Geschwister ?

Cousins

Beruf Dekorateur

Adressen Liegnitz, Victoriastraße 11

Heirat Joachim Badrian *28.12.1911 in Sohrau, Rybnik; ✡ ?

Kinder –

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Lucie in Berlin, Düsseldorfer Str. 44/45 bei der Minderheitenzählung

Das Lehrgut Ellguth

Die Eröffnung des Lehrgutes Ellguth in Steinau bei Falkenberg/Klein-Schnellendorf erfolgte in Trägerschaft des Hechaluz am 19.12.1937. Die Leitung wurde Edgar und Elly Freund von der „Jüdischen Jugendhilfe Berlin“ übertragen. Zur Eröffnung kam als Madrich für die Landwirtschaft Georg Josephsthal, zuvor Generalsekretär des Hechaluz und im Merkas des Habonim. Seine Frau Senta übernahm die Milchwirtschaft des Gutes. Als landwirtschaftlicher Inspektor wurde der Nichtjude Bless eingestellt.

Im August 1938 mussten Georg und Senta Josephthal, im September das Ehepaar Freund nach Warnungen vor der Gestapo das Gut verlassen. Nachfolger wird Fritz Wolff.

Polenaktion

28.10.1938 Bei der „Polenaktion“ wurden auch aus Ellguth wie in anderen Hachscharalagern polnischstämmige Chaluzim abgeschoben. Diese konnten aber oftmals illegal wieder zurückkehren.

Novemberpogrom

10. 11.1938 zwei Jugendliche aus Breslau mit Motorrad berichten über die Pogromexzesse. 10.11.1938 nachmittags erscheint ein örtlicher Polizist, um Waffen zu suchen

10.11.1938 Mob aus Bauern und SA überfällt das Gut, alle Bewohner werden auf LKW in das Polizeigefängnis Oppeln gebracht; Frauen und Jungen werden wieder entlassen.

Die erwachsenen Männer werden nach Buchenwald transportiert, so auch Joachim Badrian und Hans Baum aus Herne; Häftlingsnummer 27304

13.1.1939 Entlassung von Joachim Badrian aus dem KL Buchenwald

Nach der Entlassung flüchten einige wie Erich Heumann in die Niederlande ins Werkdorp

Januar 1939 Wiedereröffnung des Lagers Ellguth durch den BACHAD mit 40 Chaluzim; Die Leitung übernahm Armin Duschinski aus Wien.

17.5.1939 Joachim Badrian und Ruth Bornstein bei Minderheiten-Volkszählung mit 84 Juden in Falkenberg, Klein Schnellendorf

Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2

12.10.1939 Bahnfahrt von Breslau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlit verbracht

20.2.1940 Registrierung von Joachim Badrian in Athlit; gibt den Lagerleiter Armin Duschinski als Referenz an, als Gemeindeältesten Dr. Ochsof, Rabbiner in Gleiwitz (Dokument D/680/40/CHU);

14.2.1940 Registrierung von Ruth Badrian in Athlit; sie gibt Martin Friedmann in Liegnitz als Referenz an, (Dokument D/848/40/CHU);

18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager

18.2.1940 Registrierung von Joachim Badrian in Athlit; gibt den Lagerleiter Armin Duschinski  als Referenz an, als Gemeindeältesten Dr. Ochsof, Rabbiner in Gleiwitz (Dokument D/848/40/CHU);

29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlit

Theresienstadt

27.7.1942 Deportation der Mutter Rosa von Breslau nach Theresienstadt

8.1.1943 Tod der Mutter in Theresienstadt

Nachkriegszeit

12.6.1949 Ruth Badrian heiratet in Los Angeles Hans Adler *1924

Gedenken

14.5.1956 Yad Vashem Gedenkblätter von Schwester Sonja Bornstein für die Eltern

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835454

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1047078

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5023794

https://www.mappingthelives.org

https://www.statistik-des-holocaust.de/IX1-16.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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