Flora Wolfstein geb. Stern
*27.2.1875 in Eschwege; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater David Stern *1841 in Paderborn; ✡23.3.1897 in Eschwege
Mutter Friederike Kahn *1849 in Eschwege; ✡23.6.1896 in Eschwege
Geschwister
Julius Stern *20.8.1873 in Eschwege; oo Dora Katzmann; 1939 Berlin; 16.3.1941 aus Berlin abgemeldet zur Emigration über Portugal in die USA
Willi Stern *8.3.1877 in Eschwege; ✡6.3.1929
Ludwig Stern *26.9.1885 in Eschwege; 20.10.1910 in die USA ausgewandert
Paul Stern *20.4.1887 in Eschwege; Berlin, ledig, Mechaniker; deportiert 29.10.1941 nach Litzmannstadt; ✡27.3.1942 in Kulmhof
Beruf Kauffrau
Adressen Bochum, Dibergstraße 4
Heirat 15.10.1894 in Eschwege Isidor Wolfstein *21.1.1864 in Warstein; ✡7.10.1927 in Bochum;
Schwiegereltern Simon Wolfstein ✡1902, Rosalie Kahn ✡1923
Schwager
Julius Wolfstein *19.7.1877 in Bochum; oo Sophie Rollmann; Amsterdam; bd. ✡5.2.1942 in Auschwitz
Kinder
Franziska Wolfstein *17.8.1896 in Bochum; oo Ludwig Landsberg, Sohn Gerd; Scheidung; oo Gustav Bachrach; alle vier von Hannover nach Riga; Gerd Landsberg überlebte
Hildegard Wolfstein *16.12.1897 in Bochum; oo Karl Moses Meyer; bd. ✡ Juli 1944 in Riga-Bikernieki
Fritz Wolfstein *13.6.1907 in Bochum; Kaufmann in Lippstadt; ledig; ✡18.10.1931 in Bochum
Weiterer Lebensweg
1930 -1938 Sohn Günther jüdische Volksschule Wilhelmstraße 16
10.11.1938 Karl Moses Meyer und Enkel Günther ins Polizeigefängnis Bochum
Ca 16.11.1938 nach Intervention der Ehefrau Hilde wieder entlassen
14.12.1938 Enkel Günther Meyer auf Kindertransport über Rheine, Hoek v. Holland nach Harwich, England; Auffanglager Dovercourt; zunächst für einige Wochen in einem Flüchtlingslager an der Ostküste1.12.1938 zwangsweise Abmeldung des Lebensmittelhandels
17.5.1939 als alleinstehende Witwe in Bochum, Dibergstraße 4 bei Minderheiten-Volkszählung
27.1.1942 Tochter Hilde mit Ehemann Karl Meyer nach Riga
27.4.1942 Flora von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation vom Nordbahnhof Bochum in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Weitere Lebensdaten der Familie
August 1944 Tochter Hilde und Ehemann in Riga-Strasdenhof nach Selektion erschossen
9.8.1944 Ankunft in Stutthof von Tochter Fränze Bachrach; Tod in Stutthof
Enkel Gerd Landsberg über Riga, Stutthof Buchenwald, Außenlager Bochumer Verein, Dachau. überlebt
Gedenken
Zehn Grabsteine für Angehörige der Familie Wolfstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße, auch für den Ehemann Isidor und Sohn Fritz Wolfstein
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420430.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995303
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de928085
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908220
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997