Levy Edith

Edith Levy geb. Neimann

*5.6.1918 in Essen; ✡21.12.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Salomon Zloman Neimann *28.5.1886 in Windau; ✡1942 in Riga

Mutter Frieda Lewin *5.12.1884 in Friedrichshof; ✡1942 in Riga

Geschwister

Erich Neimann *9.10.1914 in Gelsenkirchen; ✡1942/44 in Riga

Werner Neimann *30.4.1916 in Gelsenkirchen; nach April 1942 in Izbica

Beruf

Adressen Bochum; Gelsenkirchen; Bielefeld, (Umschulungslager Schloßhofstraße) Wickenkamp 29

Heirat Karl Levy *1.9.1907 in Bochum; ✡21.12.1943 in Auschwitz

Kinder Gittel Levy *3.1.1942 in Gelsenkirchen; ✡21.12.1943 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

1925-1933 Karl Levy aktiver Fußballer bei Hakoah Bochum

17.5.1939 Editth mit den Eltern und Geschwistern in Gelsenkirchen bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Karl Levy mit Mutter Selma und Bruder Paul in Gelsenkirchen bei Minderheiten-Volkszählung

Bruder Werner Neimann zur Hachschara nach Ellgut-Steinau

3.1.1942 Geburt von Tochter Gittel in Gelsenkirchen

8.9.1942 Edith mit Mann Karl und Gittel Levy ins Arbeitseinsatzlager Bielefeld; mit demselben Transport wie Familie Levy drei weitere jungen Familien aus Gelsenkirchen ins Umschulungslager Bielefeld, Schloßhofstraße: Familien Dessauer, Hess, Levy, Windmann, alle jeweils mit einem 1942 in Gelsenkirchen entbundenem Säugling nach Bielefeld. Vorherige Adresse der Familien Dessauer, Hess, Levy war das Judenhaus, Bahnhofstraße 39

Herbst 1942 Errichtung von Baracken für junge Familien auf dem Gelände.

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz deportiert, um den Arbeitskräftebedarf im Nebenlager Buna zu decken.

27.2.1943 Befehl von Wilhelm Pützer (1893-1945), Leiter des Judenreferats der Gestapo-Außendienststelle Bielefeld, das „jüdische Arbeitseinsatzlager in Bielefeld“ aufzulösen und deren Insassen und weitere Juden aus dem Sprengel bis zum 1. März, also zwei Tage später, nach Bielefeld zu bringen, wo sie „spätestens“ bis 13 Uhr im „Saal der Eintracht“ eintreffen mussten.

1.3.1943 Auflösung des Arbeitslagers Bielefeld, mit Bussen ins Sammellager Saal im Haus der Gesellschaft „Eintracht“ am Klosterplatz

Edith, Karl und Gittel Levy werden von diesem Transport ohne erkennbaren Grund zurückgestellt; möglich wäre eine Erkrankung eines Familienmitgliedes

12.-13.5.1943 Edith mit Mann und Tochter auf Transport XI/2, Nr. 21, 22 und 23  Münster/Bielefeld -nach Theresienstadt

18.12.1943 Edith mit Mann und Tochter auf Transport Ds, Nr. 2144/45/46 von Theresienstadt nach Auschwitz

21.12.1943 Tod in Auschwitz

Eltern und Bruder Erich in Riga

Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo

24.1.1942 Sammellager Wildenbruchhalle in Gelsenkirchen


27.1.1942 Transport ab Gelsenkirchen Dortmund nach Riga-Skirotawa mit Ehemann, Bruder Kurt und Onkel Hugo

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

2.4.1942 500 Männer aus dem Ghetto nach Salaspils; Bruder Erich kommt in Salaspils um

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Große Selektion bei Liquidierung des Ghetto Riga; Tod der Eltern

Gedenken

19.2.1953 Pages of Testimony für die gesamte Familie Neimann von Onkel Siegfried Lewin

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Gelsenkirchen10.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935064

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935065

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935066

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935071

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935072

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de912443

https://collections.arolsen-archives.org/archive/5060209/?p=1&s=Levy%20Karl%201907&doc_id=5060209

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/21310-karl-levy/

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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