Gobas Paul

Paul Gobas

*24.7.1912 in Neheim; ✡31.3.1944 in Auschwitz

Vater Siegmund Gobas *12.11.1885 in Lüdenscheid; ✡ 7.9.1942 in Auschwitz

Heirat der Eltern 5.5.1909 in Holborn, London

Mutter Agathe Friedlich *15.01.1884 Bünde; ✡7.9.1942 Auschwitz

Onkel Julius Hermann Friedlich *21.10.1878 in Bünde; +24.1.1942 im Ghetto Lodz

Großeltern Michael Gobas *16.3.1851 Ede/Geldern; 5.2.1904 in Lüdenscheid und Sara Serphos *18.4.1851 in Enschede

Geschwister

Edith Gobas *4.3.1910 in Neheim; ✡3.9.1943 in Auschwitz; oo 1931 Isidor Noach (23.9.1908 in Amsterdam ✡29.2.1944 in Gräditz

Rolf Gobas *24.3.1919 in Erkenschwick; ✡13.10.1942 in Auschwitz

Heirat ledig

Kinder keine

Adressen Erkenschwick; Hamm, Bockum Hövel; Amsterdam

Weitere Lebensdaten

Umzug der Familie von Erkenschwick nach Recklinghausen

1919-1924 Schwester Edith besucht das Lyceum in Recklinghausen

1924 Umzug nach Hamm

1925 gemeldet in der Wiskottstraße 22, später in der Kaiserstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) 28 später Nr. 22, wo Siegmund Gobas vermutlich eine Pferdemetzgerei betrieb, „offenbar mit einem Kühlhaus, von dem heute noch Überreste zu sehen sind“ (laut Peter Hertel)

Alle drei Kinder besuchen weiterführende Schulen; Sohn Rolf das Gymnasium „Hammonense“

21. Juli 1931 Schreiben Nr. 1711 des niederländischen Konsulats in Münster: Renaturalisation als niederländischer Staatsbürger

27.4.1933 Flucht mit der Familie aus Bockum Hövel in die Niederlande

4.5.1933 Eintrag in der Einwohnermeldekarte Hamm: „Ohne Abmeldung seit 4.5.1933 nach Holland verzogen.“

1938 Rolf und Paul in Amsterdam bei Militär-Musterung „untauglich“; beide Brüder arbeiten als Bäcker

10.5.1940 Einfall der Wehrmacht in den Niederlanden

15.3.1941 als Koch und Konditor im Cafe Delphi

12.4.1943 Umzug in den Tugelaweg 95 zusammen mit Schwester Edith, der Mann und Tochter

18.7. 1942 Verhaftung von Bruder Rolf in Amsterdam; Verbringung ins Lager Westerbork

24.7.1942 Deportation von Rolf ab Westerbork nach Auschwitz

13.10.1942 Tod von Rolf Gobas in Auschwitz

4.7.1943 Paul verhaftet in Amsterdam mit Schwester, deren Ehemann und Tochter Erna

deportiert nach Westerbork;

31.8.1943 Transport nach Auschwitz mit Schwester Edith und der Tochter Erna

3.9.1942 Tod von Schwester Edith und Nichte Erna in Auschwitz

31.3.1944 Tod von Paul Gobas in Auschwitz

Der Vater im jüdischen Werkkamp Kremboong

Juli 1940 Vater wird arbeitslos, da das koschere Schlachten verboten wird

25.11.1941 Anweisung von Arthur Seyss-Inquart, Reichskommissar für die Niederlande, arbeitslose jüdische Männer in den Niederlanden zur Zwangsarbeit in „werkkamps“ einzuweisen Januar 1942 das Lager Kremboong wird für 240 jüdische Zwangsarbeiter als „Joodse Werkkamp Kremboong“ zur Rekultivierung der Heideflächen in der HeideMij eingerichtet. Siegmund Gobas mit den Juden aus Amsterdam zur Bahnstation nach Hogeveen und ab dort Fußmarsch ins Lager.1.7.1942 die SS übernimmt das Vluchtelingen Kamp Westerbork, dass in der Folge Judendurchgangslager heißt.15.7.1942 Juli -Oktober 1942 Werkkamp Kremboong wird aufgelöst, alle Arbeiter in das Kamp Westerbork verbracht; einem Zehntel gelingt auf dem Transport die Flucht.

4.9.1942 Siegmund Gobas auf dem Transport von Westerbork nach Auschwitz; offenbar in Westerbork nur registriert, aber nicht aufgenommen

7.9.1942 Tod des Vaters in Auschwitz

Gedenken

5.2.2011 Paul Gobas und Edith Noach auf der Arnsberger „Tafel gegen das Vergessen“  in Neheim

5.11.2021 Stolpersteine für Siegmund, Agathe, Paul und Rolf Gobas in Hamm Friedrich-Ebert-Straße 22

Quellen

Hans-Ulrich Dillmann, Schicksale der Jüdinnen und Juden aus Lüdenscheid; 2021

Peter Hertel, Vor unsrer Haustür; Münster, Agenda-Verlag, 2018

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874782

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874784

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874786

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874787

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937294

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11761459

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Nieuw Israelitisch Weekblad 25.1.1929

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130293346

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130293519

https://www.oorlogsbronnen.nl/thema/Joods%20werkkamp%20Kremboong

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12784120/?p=1&s=Gobas&doc_id=12784120

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gobas%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gobas%20Edith%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Noach%20Isidoor%22%7D

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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