Gobas Agathe

Agathe Gobas geb. Friedlich

*15.01.1884 Bünde; ✡7.9.1942 Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch, niederländisch

Religion jüdisch

Vater unbekannt Friedlich

Mutter unbekannt

Geschwister

Kurt, Hildegard, Julius, Alma Friedlich; in weiß Schwester Agathe Gobas? Foto Klaus Mohr

Julius Hermann Friedlich *21.10.1878 Bünde; ✡24.1.1942 Lodz; oo Alma Goldschmidt (1881-1944)

Berta Friedlich *17.10.1890 in Bünde; 1942 in Riga; oo Hermann Sternheim (1886-1942);

Beruf

Adressen Lüdenscheid, Ringmauerstraße 6, Luisenstraße 5

Heirat 5.5.1909 in Holborn, London Siegmund Gobas *12.11.1885 in Lüdenscheid; ✡ 7.9.1942 in Auschwitz

Kinder

Edith Gobas *4.3.1910 in Neheim; ✡3.9.1943 in Auschwitz; oo 1931 Isidor Noach (23.9.1908 in Amsterdam ✡29.2.1944 in Gräditz

Paul Gobas *24.7.1912 in Neheim; ✡31.3.1944 in Auschwitz

Rolf Gobas *24.3.1919 in Erkenschwick; ✡13.10.1942 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

12.8.1879 Michael und Sara Gobas von Enschede nach Lüdenscheid; Vater Michael langjähriges Vorstandsmitglied der SG Lüdenscheid

April 1909 Siegmund Gobas abgemeldet aus Langendreer nach Lüdenscheid

5.5.1909 Heirat in Holborn (London)

4.3.1910 Geburt der Tochter Edith in Neheim

24.7.1912 Geburt des Sohnes Paul in Neheim

1914 Umzug von Neheim nach Lüdenscheid

1914 von Lüdenscheid nach Erkenschwick

24.3.1919 Geburt des Sohnes Rolf in Erkenschwick

Umzug nach Recklinghausen

1919-1924 Tochter Edith besucht das Lyceum in Recklinghausen

1924 Umzug nach Hamm

1925 gemeldet in der Wiskottstraße 22, später in der Kaiserstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) 28 später Nr. 22, wo Siegmund Gobas vermutlich eine Pferdemetzgerei betrieb, „offenbar mit einem Kühlhaus, von dem heute noch Überreste zu sehen sind“ (laut Peter Hertel)

Alle drei Kinder besuchen weiterführende Schulen; Sohn Rolf das Gymnasium „Hammonense“

21. Juli 1931 Schreiben Nr. 1711 des niederländischen Konsulats in Münster: Renaturalisation als niederländischer Staatsbürger

27.4.1933 Flucht mit der Familie in die Niederlande

4.5.1933 Eintrag in der Einwohnermeldekarte Hamm: „Ohne Abmeldung seit 4.5.1933 nach Holland verzogen.“

Ehemann Siegmund In Amsterdam Verkäufer in einer Metzgerei.

17.5.1939 Schwester Berta mit Ehemann Hermann Sternheim und Nichte Edith in Recklinghausen

Juli 1940 Arbeitslosigkeit des Mannes

27.4.1942 Schwester Berta und Ehemann Hermann Sternheim von Dortmund nach Zamosc

18.-24.7.1942 Sohn Rolf in Westerbork, dann deportiert nach Auschwitz

Das jüdische Werkkamp Kremboong

25.11.1941 Anweisung von Arthur Seyss-Inquart, Reichskommissar für die Niederlande, arbeitslose jüdische Männer in den Niederlanden zur Zwangsarbeit in „werkkamps“ einzuweisen

Januar 1942 das Lager Kremboong wird für 240 jüdische Zwangsarbeiter als „Joodse Werkkamp Kremboong“ zur Rekultivierung der Heideflächen in der HeideMij eingerichtet. Siegmund Gobas mit den Juden aus Amsterdam zur Bahnstation nach Hogeveen und ab dort Fußmarsch ins Lager.1.7.1942 die SS übernimmt das Vluchtelingen Kamp Westerbork, dass in der Folge Judendurchgangslager heißt.

15.7.1942 Juli -Oktober 1942 Werkkamp Kremboong wird aufgelöst, alle Arbeiter in das Kamp Westerbork verbracht; einem Zehntel gelingt auf dem Transport die Flucht.

3.9.1942 Agathe von Amsterdam nach Westerbork

4.9.1942 Agathe und Siegmund Gobas auf dem Transport von Westerbork nach Auschwitz; Siegmund offenbar in Westerbork nur registriert, aber nicht aufgenommen

7.9.1942 Tod in Auschwitz

Gedenken

5.2.2011 Paul Gobas und Edith Noach auf der Arnsberger „Tafel gegen das Vergessen“  in Neheim

5.11.2021 Stolpersteine für Siegmund, Agathe, Paul und Rolf Gobas in Hamm Friedrich-Ebert-Straße 22

Stolpersteine in Marl Brassertstraße für Schwester Bertha Sternheim und Ehemann

Quellen

Hans-Ulrich Dillmann, Schicksale der Jüdinnen und Juden aus Lüdenscheid; 2021

Peter Hertel, Vor unsrer Haustür; Münster, Agenda-Verlag, 2018

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874782

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874784

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874786

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874787

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de937294

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11761459

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Nieuw Israelitisch Weekblad 25.1.1929

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130293346

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130293519

https://www.oorlogsbronnen.nl/thema/Joods%20werkkamp%20Kremboong

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12784120/?p=1&s=Gobas&doc_id=12784120

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130293337

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gobas%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gobas%20Edith%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Noach%20Isidoor%22%7D

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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