Käthe Freudenberger geb. Herz
*21.10.1915 in Berlin; ✡ ?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Salomon Fritz Herz *24.9.1884 in Groitzsch, Leipzig; ✡25.11.1941 in Kauen
Heirat der Eltern 14.11.1912 in Berlin
Mutter Else Neisser *21.10.1883 in Berlin; ✡ 25.11.1941 in Kauen
Geschwister
–
Adressen Berlin, Lichtenberg, Neue Bahnhofstr. 29; Ellguth
Heirat Juni 1939 in Falkenberg Siegfried Freudenberger *12.4.1908 in Karlstadt; ✡ ?
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Novemberpogrom
10.11.1938 Verhaftung von Siegfried Nathan Freudenberger

29.11.1938 eingewiesen in das KL Dachau; Häftlingsnummer 31247
28.1.1939 Entlassung aus dem KL Dachau
17.5.1939 beide Eltern in Berlin, Lichtenberg, Neue Bahnhofstr. 29 bei Minderheiten-Volkszählung
Das Lehrgut Ellguth
Die Eröffnung des Lehrgutes Ellguth in Steinau bei Falkenberg/Klein-Schnellendorf erfolgte in Trägerschaft des Hechaluz am 19.12.1937. Die Leitung wurde Edgar und Elly Freund von der „Jüdischen Jugendhilfe Berlin“ übertragen. Zur Eröffnung kam als Madrich für die Landwirtschaft Georg Josephsthal, zuvor Generalsekretär des Hechaluz und im Merkas des Habonim. Seine Frau Senta übernahm die Milchwirtschaft des Gutes. Als landwirtschaftlicher Inspektor wurde der Nichtjude Bless eingestellt. Bis zu 100 Chaluzim wurden hier ausgebildet.
Im August 1938 mussten Georg und Senta Josephthal, im September das Ehepaar Freund nach Warnungen vor der Gestapo das Gut verlassen. Nachfolger wird Fritz Wolff.
Polenaktion
28.10.1938 Bei der „Polenaktion“ wurden auch aus Ellguth wie in anderen Hachscharalagern polnischstämmige Chaluzim abgeschoben. Diese konnten aber oftmals illegal wieder zurückkehren.
Novemberpogrom in Ellguth
10. 11.1938 zwei Jugendliche aus Breslau mit Motorrad berichten über die Pogromexzesse. 10.11.1938 nachmittags erscheint ein örtlicher Polizist, um Waffen zu suchen
10.11.1938 Mob aus Bauern und SA überfällt das Gut, alle Bewohner werden auf LKW in das Polizeigefängnis Oppeln gebracht; die erwachsenen Männer werden nach Buchenwald transportiert, Frauen und Jungen wieder entlassen.
Nach der Entlassung flüchten einige wie Erich Heumann in die Niederlande ins Werkdorp
Januar 1939 Wiedereröffnung des Lagers Ellguth durch den BACHAD mit 40 Chaluzim; Die Leitung übernahm Armin Duschinski aus Wien.
17.5.1939 Siegfried Freudenberger und Käthe Herz bei Minderheiten-Volkszählung mit 84 Juden in Falkenberg, Klein Schnellendorf; Bruder Lothar registriert im KL Sachsenhausen
Juni 1939 Heirat von Siegfried Freudenberger und Käthe Herz
Alija beth auf der SS HILDA – Sonderhachschara 2
12.10.1939 Bahnfahrt von Siegfried Freudenberger mit 32 Chaluzim aus Ellguth ab Breslau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien.
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlit verbracht
13.2.1940 Registrierung von Käthe Freudenberger in Athlit; gibt als Referenzen an den Lagerleiter von Ellguth Armin Duschinsky und Moses Reschke, als Gemeindeältesten Rabbi Rosenthal, Berlin (Dokument D/700/40/CHU);
18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager
22.2.1940 Registrierung von Siegfried Freudenberger in Athlit; gibt als Referenz an M. Adler, Würzburg, als Gemeindeältesten Dr. Hannover, Würzburg (Dokument D/1275/40/CHU);
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlit
Massenerschießung im Fort IX in Kauen
17.11.1941 beide Eltern auf dem VI. Osttransport von 812 Juden aus Berlin nach Kauen;
21.11.1941 Ankunft in Kauen, Einsperrung im Fort IX
25.11.1941 nach Ankunft der Juden aus Frankfurt/Main Massenerschießung zusammen mit den zuvor Eingetroffenen aus Berlin und München, insgesamt 2934 Menschen, vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im Fort IX außerhalb der Stadt erschossen.
25.11.1941 Tod von Fritz und Else Herz bei Massenerschießung in Fort IX in Kauen
Gedenken
–
Quellen
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429786
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10644118
www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/
Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/12
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten