Helena Dunicz
*28.7.1915 in Wien; ✡ 12.6.2018 in Krakau
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf Violinistin, Verlagsleiterin
Adressen Wien; Lemberg; Krakau
Heirat Niwinski
Kinder
Weiterer Lebensweg
Kindheit und Jugend im ukrainischen Lemberg (Lwow)
1943 in Lemberg mit der Mutter verhaftet
Oktober 1943 Deportation nach Auschwitz
Auschwitz Häftlingsnummer 64118
1943-Oktober 1944 (Auflösung) Violinistin unter den Dirigentinnen Sofia Czaikowska und Alma Rose
November 1944 zusammen mit Esther Bejerano nach Ravensbrück
18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;
Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.
Anfang April 1945 Auflösung von Ravenbrück;
April 1945 Erneute Todesmärsche“ mit jeweils 2000 bis 3000 Frauen in zahlreichen Kolonnen aus dem bereits überfüllten KL Ravensbrück in mehrere Richtungen, u.a. ins Lager Malchow, Außenlager des KL Ravensbrück. Geschwächte und kranke Häftlinge, die dem Marsch nicht mehr folgen konnten, wurden erschossen. Die etwa 1500 Überlebenden des ca. 60 km langen Fußmarsches, die im April 1945 im Außenlager Malchow ankamen, sollten hier nur wenige Tage bleiben.
April 1945 Ankunft im Außenlager Malchow.
1.5. 1945 Befehl der SS, das Lager Malchow zu räumen, Todesmarsch über Plau endet in Lübz.
1.5.1945 werden sie erneut auf dem Marsch getrieben. In der Umgebung der Stadt Crivitz traf der größere Teil der Sachsenhausener Häftlinge aus dem Waldlager Below auf die Frauen aus dem KL Ravensbrück, deren Todesmarsch sie über das Außenlager Malchow, nicht weit von Below entfernt, geführt hatte.
Der Zug mischt sich mit großen Flüchtlingsströmen. Die Wachmannschaften werden von Tag zu Tag weniger, bis sie ganz verschwunden sind.
3.5.1945 am nächsten Morgen rollen die US-Tanks in den Ort und nehmen die jungen Frauen zu einer gemeinsamen Siegesfeier mit Soldaten der ebenfalls eingetroffenen Roten Armee in den Ort Lübz mit3. 5.1945 Befreiung durch US-Truppen in Lübz in Mecklenburg
4.5.1945 mit den sich zurückziehenden US-Truppen nach Schwerin
Esther Loewy/Bejerano berichtet von der Befreiung
„Am 3. Mai bin ich befreit worden. An diesem Tag fühlte ich mich zum ersten Mal, seit wir vom Todesmarsch geflüchtet waren, sicher. Sieben Mädchen waren wir, wir haben uns im Wald versteckt. Wir sind erst auf russische Soldaten getroffen und dann auf amerikanische Tanks. Die haben uns aufgenommen, nachdem wir ihnen unsere Nummern auf dem linken Arm gezeigt haben. Sie haben uns nach Lübz gebracht.“

Helena Dunicz geht nach Krakau
Bis 1975 tätig als stellvertretende Herausgeberin eines polnischen Musikverlages
Until 1975 she worked as a deputy head of the editorial office of publishing houses for music education at the Polish Music Publishers.
Gedenken
Quellen
Helena Dunicz, Wege meines Lebens: Erinnerungen einer Geigerin aus Birkenau, 2013
Video-Interview mit Issy Philipp 1994
Esther Bejerano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejerano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
https://www.ortschroniken-mv.de/images/d/d9/MAL_KZ_Aussenlager.pdf
https://www.ernster.com/annot/564C42696D677C7C393738333839313434333533387C7C504446.pdf?sq=2
https://www.topfundsoehne.de/ts/de/service/mediathek/videos/2020/139178.html
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013