Tugendhaft Gisela

Gisela Tugendhaft

*8.3.1922 in Berlin; ✡ 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Jakob Leib Tugendhaft *17.11.1886 in Ulanow Nisko; ✡2.2.1942 im KL Buchenwald

Mutter Alice Scherokocz *7.2.1888; ✡ in Auschwitz

Onkel Saul Beer Tugendhaft *15.1.1881 in Ulanow Nisko; ✡15.4.1945 in Büchen

Geschwister

Gerda Tugendhaft *3.12.1916 in Berlin; ✡ in Auschwitz

Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Berlin, Friedrichshain; Havelberg

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

28.10. 1938 Onkel Saul aus Düsseldorf abgeschoben nach Zbaszyn

Vor 1939 zur Hachschara ins Landwerk Havelberg

17.5.1939 mit den Eltern in Berlin Friedrichshain bei Minderheiten-Volkszählung

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet. Viele gehen aber auch in ihre Heimatorte.

Sommer 1941 Bei Auflösung von Havelberg gehen der Leiter Heinz Berg nach Paderborn, die Chawerim Willy Ansbacher und Erich Wallach sowie die Chaweroth Johanna David, Suse Fliess, Ingeborg Frank, Susanne Rosenthal und Carla Wagenberg in das Arbeitslager Neuendorf, die Zwillingsbrüder Manfred und Artur Tannenbaum in die „Domäne Altlandberg“.

Gisela Tugendhaft zu den Eltern nach Berlin.

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

1.3.1943 mit Schwester Gerda auf dem 31. Osttransport (Fabrikaktion) von Berlin nach Auschwitz

19.4.1943 Mutter mit dem 37. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Vater Jakob  Zweite Polenaktion

1.9.1942 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Anfang September 1939 Vater Jakob als feindlicher Ausländer in der 2. Polenaktion in Berlin verhaftet

13.9.1939 Vater ins KL Sachsenhausen,


3.9.1940 – 12.7. 1941 Vater im KL Dachau
12.7.1941- 2.2. 1942 Vater im KL Buchenwald

2.2. 1942 Tod des Vaters im KL Buchenwald

Onkel Saul in Verlorenen Zug von Bergen-Belsen mit Ziel Theresienstadt

28.10. 1938 Saul Tugendhaft abgeschoben nach Zbaszyn

1939 nach Rückkehr aus Zbaszyn Emigration Niederlande

15. 1.1941 – 1. 2. 1944 in Westerbork, Sammellager
1.2.1945Deportation ab Westerbork nach Bergen-Belsen, Konzentrationslager
1.2.-10.4.1945 Onkel Saul im Sternlager für Austauschjuden in Bergen-Belsen

10.4.1945 auf dem Transport mit Ziel Theresienstdt

15. 4.1945 Tod auf dem Transport in Büchen

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1173007

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1173141

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1173019

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1173020

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de983142

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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