Herz Ilse

Ilse Aliza Lazarus

*26.4.1907 in Lübbecke; ✡1972 im Kibbuz Yawne

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Max Lazarus *26.5.1869 in Trier; ✡ Nov. 1949 in Kwuzat Yawne, Rehovot

Heirat der Elten 7.2.1904

Mutter Julie Aronheim *19.1.1878 in Hörde; ✡ Febr. 1943 in Kwuzat Yawne, Rehovot

Cousin der Mutter Max Aronheim * 18.10.1864 in Castrop; ✡1952 England

Geschwister

Lothar Levi Lazarus *17.6.1905 in Lübbecke; ✡1983; oo 13.5.1945 Regina Zinn (*28.10.1910 in Dortmund-2000)

Beruf

Adressen Aachen; Hattenhof; Kwuzat Yawne, Rehovot

Heirat Rudi Abraham Herz *6.3.1905 in Aachen; ✡ 7.3.1997 im Kibbuz Yawne

Kinder

Elchanan Herz *7.10.1940 in Haifa; ✡Juli 2015 in Jerusalem

Und drei weitere

Weiterer Lebensweg

Vater Max Lazarus war 1889 bis 1892 Lehrer in Meschede

1892-1938 Kantor, Lehrer, Prediger und Leiter des Volkschors Gehlenbeck. Wie sehr deutsch er fühlte, zeigt seine Komposition für den Volkschor „Mein Lübbecke, o sei gegrüßt“; im Ersten WK verfasste er ein patriotisches Theaterstück

1933 Promotion des Bruders zum Dr. phil an der Universität Göttingen mit dem Thema „Die Organisation der preußischen Synagogengemeinden“

13.12.1933 Chanukkah 5694 Kinder aus den vier Gemeinden Lübbecke, Preußisch Oldendorf, Levern und Rahden tragen von Max Lazarus selbst verfasste Gedichte
im Hause Heine in Rahden vor.

Lore Weinberg (damals 9 Jahre), spielte die Rolle des Juda Makkabi:
„Bin Juda Makkabi, der Hämmerer, genannt. In ungleichem Kampfe stand ich für mein Land. Mit winzigem Heere wir stritten den Streit. Die Gottesfahne gab uns das Geleit. ‚Wer ist wie Du, Ewiger, verherrlicht durch Macht?‘ Das war unsere Stärke in heisser Schlacht…“

1935 Umzug von Ilse Lazarus nach Berlin

Ehemann Rudi Herz

1929-1932 Rudi Herz als Betriebsleiter in das jüdische Hachscharalager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

1933 Auswanderung von Rudi Herz nach Palästina

1934-1937 Rudi Herz Leiter des Bachad und der religiösen Jugendalija in Deutschland

1938 Rückkehr von Rudi Herz nach Palästina in den Kibbuz Rodges Yawne

Emigration der Familie Lazarus nach dem Novemberpogrom in Lübbecke

10.11.1938 Novemberpogrom in Lübbecke, die Synagoge wurde niedergebrannt

Im Wohnhaus der Familie Lazarus werden die Fensterscheiben mit Steinen eingeworfen, SA-Mob verwüstet die Wohnung an der Bahnhofstraße 16 und zerstört Kronleuchter, das Radio und ein Familiengemälde.

Dr. Lothar Lazarus, Bernhard Neuhaus zusammen mit Albert Ruben aus Lübbecke verhaftet im Novemberpogrom ins Stadtgefängnis Lübbecke.

Internierung des Bruders im KL Buchenwald, Häftlingsnummer 29071

23.12.1938 Entlassung von Lothar Lazarus aus dem KL Buchenwald

30.1.1939 Einreise von Bruder Lothar in Tel Aviv mit Studentenzertifikat B(III)

20.3.1939 Einreise der Eltern auf der SS PALESTINA in Tel Aviv

Auch Ilse Lazarus gelingt 1939 die Emigration nach Palästina

Gedenken

1986 Benennung einer Straße in Lübbecke Max-Lazarusstraße

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278303

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://www.yavnet.org.il/http_new/index.asp?sitename=kvyavne

Alexander Räber (Hrsg), Max Lazarus – Erinnerungen an Meschede 1889 bis 1892; 2010

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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