*13.1.1916 in Großkrotzenburg; ✡ 1.5.2004 in Garland, Texas
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Gustav Schmidt *21.3.1877 Großkrotzenburg; ✡ 25.11.1941 Kauen, Fort IX
Mutter Lina Fuld *2.3.1882 in Himbach; ✡ 25.11.1941 in Kauen Fort IX
Geschwister –
Arthur Schmidt *21.3.1911 in Großkrotzenburg; ✡ 25.11.1980 in Kanada
Herbert Schmidt *1.1.1913 in Großkrotzenburg; ✡ 19.12.1999 in New York
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Großkrotzenburg; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat Doris Rothschild *30.7.1922
Kinder –
Gad Asher Schmidt *20.12.1950
Weiterer Lebensweg
Vater Gustav Schmidt, Metzger ; Vorsitzender der Chewra Kadischa zur Unterstützung Hilfsbedürftiger, Bestattung
17.5.1939 Max Schmidt mit den Eltern und Familie in Großkotzenburg bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
1939 Max Schmidt zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig
Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.
21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald
1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
Alija beth auf der SS HILDE – Sonderhachschara 2
12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Atlith verbracht
18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager
20.2.1940 Registrierung von Max Schmidt in Atlith; gibt als Heiman Levenberg als Referenz an (Dokument D/880/40/CHU);
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith
Massenerschießung in Kauen

25.11.1941 Tod der Eltern bei Massenerschießung im Fort IX in Kauen
Gedenken
Beisetzung auf dem Agudas Achim Cemetery, Dallas, Texas
Stolpersteine für die Familie Schmidt in der Nebenstraße, Großkrotzenburg
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982364
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020