Steinbock Salomon

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Moritz Moses Steinbock*25.9.1896 in Delyatyn; ✡ vor 1945 in Lemberg

Mutter Cyrel Baumoel *12.6.1897 in Kolomea; ✡ vor 1945 in Lemberg

Geschwister

Karl Steinbock *6.8.1924 in Karlsruhe; ✡ vor 1945 in Lemberg

Leo Fritz Steinbock *12.9.1925 in Karlsruhe; ✡ vor 1945 in Lemberg

Siegfried Steinbock *20.3.1927 in Karlsruhe; ✡ vor 1945 in Lemberg

Philipp Steinbock *14.2.1932 in Karlsruhe; ✡ vor 1945 in Lemberg

Manfred Meier Steinbock *16.2.1938 in Karlsruhe; ✡ vor 1945 in Lemberg

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Karlsruhe; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat in England Miriam Muschi Steinbock *12.10.1924; März 2001 in Harrow

Kinder drei

Weiterer Lebensweg

Die Familie wechselt ständig die Adresse in Karlsruhe:

1922: Kriegsstr. 22,
1923: Adlerstr. 44,
1923/24: Kriegsstr. 77,
1926: Marienstr. 28,
1927: Daxlander Str. 127,
1930: Dreisamstr. 20,
1931/32: Adlerstr. 43

Ostern 1929 Salomon eingeschult in die Volksschule in Beiertheim

1931 Wechsel auf die Uhlandschule in der Schützenstraße in der Südstadt

1936/37 in die zwangsweise eingerichtete Jüdische Schule in der Lidellstraße

30.4.1937 -7.11.1938 die Pflichthandelsschule im Rahmen seiner Ausbildung bei Leopold Simon, einer Firma für „Eisen und Metalle“ in der Daxlander Straße 10.

November 1938 Firma Leopold Simon wird arisiert, Salomon muss die Ausbildung abbrechen

Erste Polenaktion

28.10.1938 Vater Moses mit einem „Handkoffer mit dem Nötigsten“ abgeschoben nach Zbaszyn

17.5.1939 in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

Vater Moses wechselt nach Lemberg/ Galizien

Frühjahr 1939 Mutter Cyrel mit den Geschwistern Karl, Siegfried, Philipp und Meier nach Lemberg

Mutter Cyrel schreibt acht Briefe an Salomon

22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, danach keine weiteren Nachrichten

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

Sommer 1939 Salomon per Kindertransport nach England

Vermutlich in einer der jüdischen Ausbildungsfarmen in der Landwirtschaft

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Besuch einer Förderschule

Versicherungsangestellter einer Londoner Firma

1958 Salomon als Radioingenieur tätig, später Kaufmann

Gedenken

Pages of Testimony

Stolpersteine

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/4150

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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