Leon Hermann Levie, später Lelie
*22.7.1911 in Gelsenkirchen; ✡ 22.7.1995 Niederlande
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Louis Levie *8.2.1877 in Amsterdam; ✡3.2.1973 in Amsterdam
Heirat der Eltern 16.9.1910 in Caternberg, Essen
Mutter Amanda Cohn *27.12.1888 in Wünnenberg; ✡1979
Großvater Heinemann Cohn *2.5.1858 in Wünnenberg
Großmutter Röschen Hamberg *30.6.1859 in Breuna; ✡16.4.1943 in Sobibor
Geschwister
Helmut Levie *21.3.1913 in Gelsenkirchen; ✡12.8.1990; oo13.11.1946 Clementine Simon aus Düsseldorf
Verwandte aus der Familie Hamberg in Recklinghausen und Gelsenkirchen
Moses Moritz Hamberg * 21.12.1866 in Wolfhagen, Breuna; ✡1919
Julie Lichtmann geb. Hamberg *16.8.1882 Breuna; ✡ Juli 1944 in Riga Strasdenhof
Emilie Hamberg *26.5.1892 in Volkmarsen, Breuna; ✡ Riga ; oo Max Meyer
Heinrich Hamberg *8.5.1896 in Bruch, Recklinghausen; ✡27.3.1918 im Feldlazarett in Nordfrankreich
Alfred Cohn *2.11.1890 in Wünnenberg, Büren; ✡nach 1941 in Minsk
Beruf Arzt
Adressen Gelsenkirchen, Rolandstraße 1
Heirat 15.6.1938 in Amsterdam Elfriede Peise *17.5.1910 in Essen
Kinder zwei Töchter; oo Hoffman; oo Kalfus
Weiterer Lebensweg
Abitur am Realgymnasium Gelsenkirchen
2 ½ Jahre Medizinstudium in Deutschland
1.1.1930 laut Militärakte, Musterung tauglich
Helmut und Leon Levie Mitglied bei der „Linksopposition“- einer trotzkistischen Abspaltung der KPD
Weitere jüdische Mitglieder in Gelsenkirchen waren Rudolf Frenkel, Werner Goldschmidt, Hans Plaut
Um 1933 Leiter einer Jugendgruppe des JPD Jüdischer Pfadfinderbund Deutschlands, Ortsgruppe Gelsenkirchen, ab 1934 Fusion mit Makkabi Hazair
Erich Stiefel im Interview:
„Daneben war ich im JPD, Jüdischer Pfadfinderbund Deutschlands. Das war eine Organisation wie jede andere auch. Wir haben Fahrten gemacht. Da lernte ich natürlich eine ganze Menge Leute aus Gelsenkirchen kennen. Die waren alle so in meinem Alter. […] Ich erinnere mich an einen unserer Leiter. Der hieß Leon Levi, der ist zum Studieren nach Amsterdam gegangen. Er ist Arzt geworden und war später im holländischen Untergrund.“… „Selbst wenn man wollte, man konnte sich als Jude gar nicht im rechten Lager politisch organisieren. Deshalb gingen die Juden im Allgemeinen nach links oder blieben heimatlos. Ein Teil meiner Kameraden ging sogar zu den Kommunisten.“
13.5.1933 Flucht nach Amsterdam
Medizinstudium Amsterdam
1.1.1936 nach Abschluss des Studiums als Arzt in eine Sanitätskompagnie eingegliedert
2.1.1936 die Partnerin Elfriede Peise folgt aus Gelsenkirchen, nach dem dort die Gruppe der „Linksopposition“ nach Verhaftung der führenden Köpfe wie Werner Goldschmidt zerschlagen ist.
2.3.1936 Helmut Levie als Bruder vom Militärdienst freigestellt
Fortsetzung der Aktivität für die „Linksopposition“, so heißt es über die Brüder:
„In den Niederlanden engagierten sich die Brüder im Umfeld der linksoppositionellen Gruppierungen der Arbeiterbewegung und unterstützten die trotzkistischen Gruppen im Ruhrgebiet und belieferten sie mit illegalem Material. Auch waren sie Anlaufstellen für Flüchtlinge und Besucher aus Deutschland. Diese Aktivitäten blieben den Verfolgungsbehörden nicht verborgen, und als die trotzkistischen Gruppen zerschlagen wurden, standen auch die Brüder auf der Fahndungsliste.“
7.6.1936 Vater Louis nach Amsterdam, Transvaalstraat 6 II
15.6.1938 Hochzeit mit Elfriede Peise in Amsterdam; umgemeldet zum Vater
15.7.1940 abgemeldet nach Rijswijk
Überlebt als „onderduiker“
13.8.1943 Eintrag in der Meldekartei bei Bruder Helmut VOW (vertrokken onbekend waarhen) als Synonym für Untertauchen
3.2.1973 nimmt er unter dem Namen Lelie die Leichenschau bei seinem Vater vor
Gedenken
–
Quellen
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Leon%20Levie%22%7D
http://www.gelsenzentrum.de/eliahu_ben_yehuda.htm
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Stiefel%201890%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Helmut%20Levie%22%7D