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Heinz Manfred Plonski
*14.12.1920 Berlin; ✡ 1945 Außenlager Lieberose
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Isidor Plonski *17.11.1884 in Tiegenort, Großes Werder, Danzig; ✡ 18.1.1943
Heirat der Eltern ?
Mutter Betty Fürst *19.6.1895 in Hindenburg; ✡ 8.9.1983 in Avigdor
Geschwister ?
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Berlin, Oberwallstr. 19, Friedrichstraße 122/123; Gut Skaby Friedersdorf;
Heirat ledig
Kinder
Weiterer Lebensweg
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Ostern 1927 Einschulung; nach der Volksschule Wechsel auf das Realgymnasium
9./10.11.1938 Novemberpogrom
17.5.1939 Heinz Plonski mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
Hachschara in Urfeld
Heinz Plonski zur Hachschara ins Umschulungslager Urfeld (Bornheim) auf dem Dietkirchener Hof zwischen Bonn und Köln-Wesseling, Besitzer war der mit Arthur Stern befreundete nichtjüdische Architekt Albrecht Doering aus Urfeld.
Von 1933 bis 1938/39 war der Dietkirchener Hof als Kibbuz/Beth Chaluz ein Zentrum der Vorbereitung auf die Alija nach Palästina für ca 60 Jugendliche über 18 Jahren. Das Zentrum des Hechaluz hieß auch Kibbuz Bamaaleh („Bamaaleh“=im Aufstieg), finanziert von dem jüdischen Textilfabrikanten und Architekten Arthur Stern – zu Beginn noch gemeinsam mit der Reichsregierung! Die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte auf Urfelder Bauernhöfen.
Anfang 1938 auch mittlere Hachschara für 15–17-Jährige Chaluzim.
Novemberpogrom in Urfeld
10.11.1938 im Novemberpogrom verprügelten vier besoffene bewaffnete Nazis die Chaluzim und zerstörten das Inventar. Der nichtjüdische Hausbesitzer Doering vertrieb die Eindringlinge mit seinen Söhnen, bewaffnet mit Jagdwaffen; nachts versteckte er die Chaluzim in seinem Keller.
Auflösung in Urfeld
15.10. 1939 nach Auflösung des Lagers Urfeld wechseln 5 Chawerim direkt nach Paderborn: Heinz Becker, Karl-Heinz Goldstein, Emil Heilbronn, Hans Peter Scheier, Hans Werner Rabinowitz. Bis zum Schluss war Benny Paul Stein Madrich in Urfeld. Manfred Wolf folgt Benny Stein nach Schniebinchen, der dort bis Juli 1940 Leiter ist.
Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf
Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.
Nach September 1939 Heinz Plonski von Urfeld zur Hachschara auf Gut Skaby.
Im September ist er noch nicht auf der Belegungsliste des Kreisrates verzeichnet.
Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport
März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.
November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay, so auch Heinz Plonski, der am 3.6.1940 als Ziel Palästina angibt
August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin
August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.
Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande,: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern
Sachsenhausen -Außenlager Lieberose
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22.1.1943 Tod des Vaters Isidor in Berlin, laut Mutter Betti „ermordet“
Vermutlich haben Heinz Plonski und seine Mutter im Berliner Untergrund gelebt, bis er im Herbst 1944 gefasst wurde. Die Mutter überlebt im Versteck.
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Heinz Plonski aus Berlin, Linienstraße 3 auf dem 59. Osttransport, der wegen der beginnenden Auflösung erstmals nicht nach Auschwitz, sondern in das zentraler gelegene KL Sachsenhausen führte
24.11.1944 Heinz Plonski in das KL Sachsenhausen, aus Sachsenhausen verlegt in das Außenlager Lieberose
24.11.1944 Außenlager Camp Lieberose in der Nähe von Jamlitz; Einsatz im Kasernen und Straßenbau für den SS-Truppenübungsplatz „Kurmark“. Durch die extrem harten Bedingungen kamen viele um.
Februar 1945 bei Evakuierung des Lagers ließ die SS über tausend geschwächte zumeist jüdische Häftlinge zurück, sie wurden auf dem Lagergelände in Jamlitz ermordet. Die marschfähigen Häftlinge mussten über das Außenlager Falkensee den Todesmarsch in das Stammlager Sachsenhausen antreten.
Alija der Mutter
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6.5.1947 Mutter Betti Plonsky auf der SS PROVIDENCE von Marseille nach Palästina; als Verwandten gibt sie M. Plonsky an
8.9.1983 Tod der Mutter in Avigdor
Gedenken, Suche
24.2.1946 Suchanzeige der Mutter Betty aus Berlin, Marburger Straße 5
9.3.1956 Gedenkblätter für Heinz Plonski und seinen Vater von seiner Mutter Betti
1983 Beisetzung der Mutter auf dem Avigdor Friedhof
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1134278
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12668692
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/127213302
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12668695
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot40-63.html
https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926
https://www.mappingthelives.org
https://www.myheritage.de/research
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten