Liebmann Herbert

Herbert Liebmann

*18.3.1923 in Ellar, Waldbrunn, Westerwald; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Louis Liebmann *5.3.1888 in Ellar; ✡ 1942 in Polen

Heirat der Eltern in Mainz ca 1920

Mutter Minna Ehrenfeld *20.10.1898 in Laufenselden; ✡ ?

Geschwister ?

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Ellar, Steinbacher Straße 135; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

9/10.11.1938 Novemberpogrom

Vater verhaftet, interniert im KL Buchenwald, Häftlingsnummer 26305

Entlassung des Vaters aus Buchenwald am 5.12.1938

17.5.1939 Herbert Liebmann bei der Minderheiten-Volkszählung in Frankfurt, Rückertstraße 49 im jüdischen Wohnheim, vermutlich als Schüler der Breuerschen Jeschwiwa, einer Talmud-Thora-Schule an der Friedberger Anlage. Die Tora-Lehranstalt wurde am 1. April 1939 unter Zwang geschlossen.

20.3.1942 beide Eltern auf Transport von Darmstadt in das Ghetto Piaski

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

September 1939 Herbert Liebmann noch nicht auf der Liste der jüdischen Bewohner des Landkreises Beeskow-Storkow

Nach September 1939 Herbert Liebmann zur Hachschara auf Gut Skaby

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern

14.4.1942 XIII. Osttransport Magdeburg-Potsdam- Berlin nach Warschau mit zwei Bewohnern aus Friedersdorf Josef Igre, Mitbewohnerin Berta Meyer und drei Chaluzim aus Gut Skaby: Arnold Metzger, Manfred Schnapp, David Zimche

Fabrikaktion

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

Febr./ März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

26.2.1943 Deportation der Skaby-Chaluzim Herbert Liebmann und Helga Meier mit Tochter Judis sowie 9 weiteren Patienten des Jüdischen Krankenhauses Iranische Straße 2 auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

27.2.1943 Fabrikaktion im Gut Skaby, Verhaftung der verbliebenen 13 Chaluzim und Verbringung ins Sammellager nach Berlin

1.-2.3.1943 13 Chaluzim mit dem 31. Osttransport deportiert von Berlin nach Auschwitz

Auf der Website „Statistik des Holocaust“ heißt es

„Der erste im Rahmen der „Fabrikaktion“ aus Berlin abgehende Transport vom 1.3.43 war zugleich der 31. Osttransport. Die zugehörige Transportliste enthält 1838 Namen, von denen allerdings 102 wieder gestrichen wurden, womit die Gesamtzahl Deportierter 1736 beträgt. Von ihnen kamen 1647 aus Berlin und weitere 89 aus verschiedenen Orten und jüdischen Arbeitslagern im Brandenburger Umland von Berlin. Am 2.3. wurden im Konzentrationslager Auschwitz lediglich 677 jüdische Häftlinge als arbeitsfähig neu registriert, davon 292 Männer und 385 Frauen. Die übrigen 1059 Männer, Frauen und Kinder des 31. Osttransports wurden demnach sofort ermordet.“

 Keine weiteren Daten zu Auschwitz

Gedenken –

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1107519

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot30.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot31.html

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245326

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/6464893

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212347

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/11201565

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.mappingthelives.org

Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.myheritage.de/research

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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