Meier Helga

Helga Meier

*4.7.1922 in Mülheim; ✡ 2.3.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Julius Meier *12.10.1883 in Köln; ✡ Oktober 1944 in Auschwitz

Heirat der Eltern 17.9.1908 in Köln

Mutter Jenny Marianne Klaber *10.7.1881 in Emdken, Köln; ✡ 11.11.1942 in Theresienstadt

Großeltern IsidorMeierund Julie Rosenbaum

Großeltern Abraham Klaber und Veronika Schwarz

Geschwister ?

Cousin Erich Klaber *12.8.1914 in Borken; ✡ 23.9.1994 in Arizona; oo Doris Schönewald

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Mülheim, Bahnstraße 5, Löhstraße 53; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat ledig

Kind

Judis Meier*13.12.1942 in Berlin; ✡ 2.3.1943 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

Ostern 1928 Einschulung von Helga Meier in die Volksschule an der Auerstraße, Wechsel auf die Dickswallschule

1932 weiterführende städtische Mädchenmittelschule

Dezember 1933 Austritt aus der Mittelschule; Wechsel zur Volksschule am Dickswall

9/10.11.1938 Novemberpogrom

Umzug der Familie in das jüdische Gemeindehaus in der Löhstraße 53 in Mülheim, welches ab 1941 als Judenhaus fungierte.

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Das Hachschara-Gut Skaby in Friedersdorf

Das Hachschara- Lager auf Gut Skaby  in Friedersdorf, Kreis Beeskow bestand ab der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung am 27.2.1943 in der reichsweiten „Fabrikaktion“; alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert, so auch in den benachbarten Lagern Gut Winkel und Groß Breesen.

September 1939 Helga Meier noch nicht auf der Liste der jüdischen Bewohner des Landkreises Beeskow-Storkow

Helga Meier nach September 1939 zur Hachschara auf Gut Skaby

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

März 1940 die führenden jüdischen Funktionäre aus Berlin, Prag und Wien werden von SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin vorgeladen, um die illegalen „Sondertransporte“ nach Palästina zu forcieren; Ephraim Frank als Vertreter des erkrankten Lyon vom Palästinaamt und als designierter Transportführer dabei.

November 1939 -Juli 1940 in Vorbereitung auf die illegale Alija stellen etwa 31 Chaluzim aus Gut Skaby den behördlichen Antrag zur Emigration offiziell nach Paraguay

August 1940 10 Chaluzim aus Skaby zusammen mit Lagerleiter Haim Stern und dessen Frau Hedwig mit dem Sohn Peter offiziell abgemeldet nach „Paraguay“, zunächst Zugfahrt nach Berlin und Wien, dann illegal auf alten Schiffen über die Donauroute.

Die Alija beth endete mit dem Untergang der SS PATRIA im Hafen von Haifa: 254 Chaluzim ertrinken.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

7.3.42 eine Gruppe von acht Chaluzim verlässt Gut Skaby bei Friedersdorf zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande: Harry Knopf (Madrich?), Bernhard Rausnitz, Walter Salomon, Günter Steinweg, Ursula Kuttner, Hilde Levy, Cilli Scher, Hanna Stern

14.4.1942 XIII. Osttransport Magdeburg-Potsdam- Berlin nach Warschau mit zwei Bewohnern aus Friedersdorf Josef Igre, Mitbewohnerin Berta Meyer und drei Chaluzim aus Gut Skaby: Arnold Metzger, Manfred Schnapp, David Zimche

Fabrikaktion

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“ als Vorbereitung auf die „Fabrikaktion“

Febr./ März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

26.2.1943 Deportation der Skaby-Chaluzim Herbert Liebmann (Vater?) und Helga Meier mit ihrer drei Monate alten Tochter Judis Meier und 9 weiteren Patienten des Jüdischen Krankenhauses Iranische Straße 2 auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz, einen Tag vor der offiziell erst am 27.2.1943 beginnenden Fabrikaktion.

1.-2.3.1943 13 Chaluzim aus Gut Skaby mit dem 31. Osttransport deportiert von Berlin nach Auschwitz

2.3.1943 Helga Meier in Auschwitz vermutlich wegen ihres Baby’s schon an der Rampe „selektiert“ und in die Gaskammer geführt.

Deportation der Eltern nach Theresienstadt und Auschwitz

21.7.1942 beide Eltern auf Transport VII/1 ab Düsseldorf nach Theresienstadt

11.11.1942 Tod der Mutter in Theresienstadt; Diagnosen der jüdischen Ärzte: Enteritis, Phlegmone am Hals

16.10.1944 Vater Julius Meier auf Transport Er, Nr. 308 von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

2.3.2010 Verlegung der Stolpersteine für Helga und ihre Eltern in Mülheim Bahnstraße 34 a; dem Text auf Helga’s Stolperstein muss eine grobe Verwechslung zu Grunde liegen („Flucht Holland, deportiert 1939, ermordet in Auschwitz“

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212347

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11198524

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5063280

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11198579

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot30.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en1117835

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de928247

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de928499

https://kultur.muelheim-ruhr.de/stadtarchiv/familie-julius-und-marianne-meyer/615

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot31.html

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/88216-meier-marianna-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt

https://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2183926

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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