
Max Moses Hirschfeld
* 26.9.1877 in Bielefeld; ✡ 16.1.1958 in Bielefeld
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Julius Hirschfeld *29.4.1845 in Hankensbüttel; ✡2.3.1927 in Bielefeld
Mutter Rosa Blank *7.8.1854 in Brünninghausen; ✡ 12.12.1919 in Bielefeld
Geschwister
Hermann Hirschfeld *5.11.1881 in Bielefeld; ✡20.7. 1943in Auschwitz; oo Ilse Breithaupt
Alfred Abraham Hirschfeld *11.8.1885 in Bielefeld; ✡1943 in Auschwitz; oo Klara Graf
Beruf Kaufmann; Teilhaber an einer Wäschefabrik, Fabrikant
Adressen Bielefeld, Humboldtstraße 8

Heirat 11.11.1912 Helene Martha Tuchler *23.5.1889 in Dresden; ✡3.3.1943 in Auschwitz
Scheidung 24.5.1940
Kinder

Erika Hirschfeld *9.10.1913 in Bielefeld; ✡21.5.1993 in Melbourne; oo Jack Johnston (1912-1987)
Anneliese Hirschfeld *7.9.1918 in Bielefeld; ✡13.12.2001 in New York; oo Julius Buchdahl (1912-1953)

Julius Buchdahl (1912-1953)
Weiterer Lebensweg
Trennung von der Ehefrau, Martha Tuchler zieht nach Dresden; die Töchter bleiben beim Vater
Oktober 1938 Emigration des Bielefelder Rabbiners Dr. Hans Kronheim in die USA

29.10.- 4.11.1938 auf der SS NIEUW AMSTERDAM von Rotterdam nach New York

9./10.11.1938 Zerstörung der Synagoge aus dem Jahre 1905 in der Turnerstraße 5

16.12.1938 Zwangsantrag auf den zweiten Vornamen Israel
Juni 1939 Ehefrau Senta des bereits 1938 geflohenen Rabbi Kronheim emigriert mit den Töchtern von Hamburg nach New York
17.5.1939 Martha Tuchler, die getrennt lebende Ehefrau in Dresden bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Tochter Erika mit „domestic permit“ Visum nach England
29.9.1939 Tochter Erika als Haushilfe in Stellung in Birmingham bei britischem Census

24.11.-5.12.1939 Tochter Anneliese mit Ehemann Julius Buchdahl aus Rheine auf der SS STATENDAM von Rotterdam nach New York; Heimatkontakt ist Max Hirschberg
24.5.1940 Scheidung von Ehefrau Helene Tuchler
1939 bis 1942 Hugo Speyer Gemeindevorsteher in Bielefeld (laut Wikipedia)
Max Hirschfeld Vorsitzender der JKV Bielefeld
27.5.1941 Auflösung der JKV Bielefeld durch Anordnung des Reichsinnenministeriums, da die Gemeinde weniger als 1000 Mitglieder zählt, wird sie der RVJD Bezirksstelle Westfalen als Zweigstelle unterstellt; Max Hirschfeld Vertrauensmann der RVJD für Bielefeld; bis zu seiner Deportation Ende Juli 1942 nach Theresienstadt im Büro Nr. 3 der Bezirksstelle. Sein Nachfolger für Bielefeld ab August 1942 wird Karl Heumann.

31.7.1942 Max Hirschfeld auf Transport XI/1 aus Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Aus dem Bereich der JKV Bielefeld ebenfalls auf diesem Transport die Leiterin des Jüdischen Altersheims Stapenhorststraße 35 Margarete Feist, der bisherige Bezirksleiter Dr. Max Ostwald der RVJD, seine Stellvertreterin Sophie Koritzer, die Sekretärinnen Sophie Einstein und Else Kamp sowie der Bote Siegmund Cahn; der frühere Gemeindevorsteher Hugo Speyer sowie die Vertrauensmänner des RVJD Moritz Herzberg und Eduard Kauders (Detmold), Hugo Sternfeld (Gelsenkirchen) und Adolf Sternheim (Lemgo)


20.9.1944 Umzug in die Badhausgasse 2 im Ghetto Theresienstadt, dort Gebäudeältester
Ende April 1945 die SS räumt das Ghetto und überlässt die Verwaltung dem Roten Kreuz
8.5.1945 Ankunft der Roten Armee in Theresienstadt, Befreiung
Juni 1945 Rückkehr nach Bielefeld; Neuaufbau der JKV Bielefeld als Vorsitzender
Oktober 1946 schreibt er einen Brief an den ehemaligen Bielefelder Rabbiner Dr. Hans Kronheim, dass er sehr froh sei, „das Martyrium überlebt zu haben“:
„Ich bin seit Juni 1945 wieder glücklich heimgekehrt und habe sofort den Aufbau der Bielefelder Gemeinde, die zur Zeit aus 73 Mitgliedern besteht, übernommen und hatte eine Fülle von Arbeit zu leisten, um wenigstens einen einigermaßen würdigen Gottesdienst als vornehmste Aufgabe zu leisten.”
1945-1957 Vorsitzender der JKV Bielefeld
20.8.1947 Wohnadresse Humboldtstraße 8

9.12.1947 Tochter Anneliese mit Ehemann Julius Buchdahl als US Citizen nach Besuch in Deutschland von Bremerhaven zurück nach New York

1948 Besuch von Tochter Erika mit Sohn Robert Johnston in Bielefeld (1943-2007)
10.11.1949 Leserbrief von Max Hirschfeld zu Ermttlung der Täter in der „Freien Presse“:

„In den Ermittlungen zum Bielefelder Synagogenbrand gelang es nicht, auch nur einer Person die nächtliche Anwesenheit am Brandort nachzuweisen, ganz zu schweigen von einer Tatbeteiligung.“

15.9.1951 Ansprache als 1. Vorsitzender der jüdischen Gemeinde bei der Einweihung des neuen Betraums in der Stapenhorststraße 35 (ehemals jüdisches Altenheim)
1956 2. Ehe von Tochter Anneliese als Witwe mit Gerhard Hirschfeld in New York
16.1.1958 Tod in Bielefeld
Gedenken
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Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5047624
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6246); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6424); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7520); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.
Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html