Strauss Siegfried

Siegfried Strauss

*10.2.1924 in Duisburg; ✡ o

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Moses Strauss *10.7.1877 Prichsenstadt

Mutter Fanny geb. Strauss *27.3.1881 in Hofheim;

Geschwister

Arthur Strauss *7.7.1914 in Duisburg; oo Pesia Strauß Laufer

Cousine

Sophie Strauss *21.7.1912 in Duisburg; ✡30.9.1942 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Duisburg, Realschulstraße 12, Düsseldorfer Straße 111; Frankfurt; Hattenhof

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Siegfried Strauß war Jeshiwa-Schüler in Fankfurt

6.10.1936 Bruder Arthur nach Palästina

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

31.7.1939 Cousine Sophie flüchtet nach Amsterdam

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Siegfried Strauss ca 1939/40 zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen bei, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nungen in „Jü­di­sches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager  z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.

Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet

Deportation nach Riga

Es bleiben aber 10 Chaluzim auf dem Hof zurück.

Gehringshof Lohnbuch Oktober 1941

Oktober 1941 werden noch 10 Chawerim im Lohnbuch des Jüdischen Lehrguts  geführt: Alfred Fuchs, Gustav Gelles, Max Goldschmidt, Otto Hahn, Hans Jacobs, Horst Jüngster, Berta Sipper, Siegfried Strauss, Erich Wassermann, Lilli Zaskis; ebenfalls noch auf dem Hof: Fritz Nussbaum

27.11.1942 Ankündigung der Gestapo für den Regierungsbezirk Kassel über den anstehenden Transport in den Osten von 1035 Juden, „der für die Evakuierung in Frage kommende Personenkreis“

Ende November 1941 Verbringung der 7 bzw. 6 noch auf dem Gehringshof verbliebenen Juden nach Fulda, Hans Jakob war von der Transportliste gestrichen.

Es erfolgte keine offizielle Abmeldung mehr

8.12.1942 Verbringung der Juden aus den örtlichen Sammellagern in Personenzügen nach Kassel in das Sammellager Turnhalle an der Wörthschule.

9.12.1941 nachmittags mit 1024 Menschen aus dem Regierungsbezirk Kassel nach Riga

12.12.1941 Ankunft in Riga Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto

Tod in Riga

Deportation der Eltern

22.4.1942 ab Düsseldorf ins Ghetto Izbica

Gedenken

4.7.1998 Page of Testimony für Siegfried Strauß von Schwägerin Pesia Strauß Laufer

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70443202

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-5.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420422-44.jpg

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de2023194

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de978486

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de979594

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de979615

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Joseph Walk, Kurzbiografien zur Geschichte der Juden, Leo Baeck Institute

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Strauss%20Sophie%22%7D

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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