
Greta Tova Lunsky
*9.10.1924 in Bialystok; ✡ 8.1.2017 in Ramat Gan
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Baruch Lunsky *15.7.1877 in Bialystok; ✡30.4.1944 in Sobibor
Mutter Chaia Bagon *21.9.1896 in Bialystok; ✡ 30.4.1944 in Sobibor

Geschwister
Chava Lunsky *10.9.191 in Bialystok; ✡21.5.1943 in Sobibor; oo Itzchak de Lange
Arie Leib Lunsky *24.8.1922 in Bialystok; ✡ 31.3.1944 Auschwitz
Beruf Landarbeiterin; Krankenschwester
Adressen Bialystok; Groningen, Piet Heinstraat 23
Heiraten
Joseph Arnold Schimetschek (1923-2003)
23.11.1948 Heirat mit Jakob Weinbaum
1956 Kreiner
Kinder
Ohana Schimetschek
Weiterer Lebensweg
1933 mit den Eltern von Polen nach Groningen, Niederlande emigriert
Mitglied in einer Zionistischen Jugendgruppe in Groningen
Hachschara-Ausbildung, evtl. in Loosdrecht
Kibbuz Elden
Der Kibbuz Elden im Huize Voorburg, Drielse Dijk, war im Besitz der Familie Kahn und gehörte zur „Deventer Vereniging tot vakopleiding“
Juni 1941-Oktober 1942 für Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara und Palästinazertifikat

6.6.1941 Greta Lunski nach Abschluss der Umschulung nach Elden
Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager
4.10.1942 Razzia im Huize Voorburg, Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“, dazu zählen auch der Leiter von Huize Voorburg Ernst Cosmann, Kurt Pollack aus Bochum, Rosa Kratzer aus Dortmund und ihr Verlobter Gerd Sternlicht (*16.7.1924); Leo Goldschmidt (*26.7.1924) und Verlobte Clara Helena Leefsma (*15.9.1924)
4 Chaluzim bleiben zum Aufräumen zurück
Kamp Westerbork
Transport nach Hooghalen. Zu Fuß ins Kamp Westerbork. Die Bahntrasse Hooghalen-Westerbork wurde erst im November 1942 fertiggestellt.

In Westerbork blieb die gesamte Elden-Gruppe nach Intervention von Josef Samson („oude kampbewooner“) zunächst von den Deportationen zurückgestellt; dessen Sohn Manfred Shlomo Samson war ebenfalls Mitglied der Elden- Hachschara.
14.9.1943 Deportation der über 20-jährigen Chaluzim nach Auschwitz; auf diesem Transport befanden sich mehrere orthodoxe Chaluzim u.a. Ernst Cosmann, Heinz Friedländer, Arnold Erlanger, Karl Elias und Erwin Moses.
Die Chaluzim unter 21 Jahren mit Palästina Zertifikat nach abgeschlossener Hachschara erhielten eine Palästina-Verklaring als „Austauschjuden“ gegen Deutsche aus Palästina („Templer“) oder einer englischer Kolonie

Westerbork – Bergen-Belsen
Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.
„Transport 222“– 3. deutsch-palästinensischer Zivilgefangenenaustausch
26.4.1944 von den etwa 1.300 Austauschjuden mit Palästina-Zertifikat werden 272 ausgewählt, vor allem Mitarbeiter des Joodse Raad Amsterdam und deren Familienangehörigen. Sie sollen ausgetauscht werden gegen „Deutsche Templer“, eine Sekte in Jerusalem.
Ende Mai 1944 Reduktion auf die endgültigen 222; Unterbringung in abgesonderter Baracke
Vier Wochen Wartens nach Absage des ursprünglichen Termins
29.6. 1944 222 Austauschjuden aus Bergen-Belsen mit dem Zug über Nürnberg nach Wien; hier kommen noch 61 Engländer und US-Amerikaner aus den Internierungslagern Vittel und Laufen (Salzach) hinzu.

Die Fahrt geht über Budapest, Sofia nach Istanbul. In Wien, Istanbul und Aleppo wurden jeweils die Züge gewechselt; den Bosporus überquerte ein Ausflugsdampfer, der die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges auf der asiatischen Seite von Istanbul mit einer mehrstündigen Rundfahrt überbrückte. Ab Aleppo über Beirut erreichte der Transport schließlich Haifa in Palästina.
10.7.1944 Ankunft des „Transports 222“ in Haifa
Krankenpflege-Ausbildung im Hadassah Mount Scopus
23.11.1948 Heirat mit Jakob Weinbaum
1956 Heirat mit Kreiner

8.1.2017 Tod in Ramat Gan
Gedenken
28.4.1999 Pages of Testimony für die Eltern und Bruder Arie sowie 6 weitere Familienmitglieder von Tova Kreiner-Lunsky
Beisetzung auf dem Friedhof Kiryat Shaul in Tel Aviv, Israel
Quellen
https://www.oorlogsbronnen.nl/thema/Kibboets%20Elden
List of Persons Who Arrived in Palestine on 10 July 1944 under the Auspices of the Third German-Palestinian Exchange (242 Personen)
Oppenheim, A.N, „The Chosen People: The story of the ‚222 Transport‘ from Bergen – Belsen to Palestine“, London ; Portland, OR : Vallentine Mitchell, 1996
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch