Samson Manfred

1941; Foto privat Samson

Manfred Shlomo Samson

*3.12.1923 in Leipzig; lebte 2024 noch in Israel

Adelheid Rothschild *10.12.1920 in Frankfurt

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Josef Samson *20.6.1892 in Lodz; ✡ Juni 1976 in Haifa in Israel

Mutter Zerline Hölzer*28.3.1902 in Leipzig; ✡ 29.10.1897 in Israel

Großeltern Melech und Sara Samson

Geschwister

Siegfried Samson *1.10.1926 in Leipzig ; ✡ ?

Beruf Landarbeiter

Adressen Leipzig, Gustav-Adolf-Straße 38 III; Gottschedstraße 1

Heirat 22.11.1943 in Westerbork mit Adelheid Gertrud Rothschild *10.12.1920 in Frankfurt

Scheidung 10.6.1946 von Adelheid Rothschild

Heirat 1.7.1948  Rachel Falkenstein *4.5.1923 in Köln; ✡19.5.2014 in Schlohot

Kinder

Weiterer Lebensweg

Umzug der Familie in Leipzig in die Gottschedstraße 28, später in die Nr.1.

17.8.1938 Flucht des Vaters in die Niederlande

28.11.1938 Flucht von Manfred Samson in die Niederlande

Hachschara in Gouda

Dezember 1938 -Februar 1941 Manfred Samson zur Hachschara nach Gouda, Jeugdfarm Catarinahoeve

16.1.1939 auf der Hachscharafarm in Gouda; untere Reihe v.l. Erich Fleischacker, Herbert Baer, Bram Goudsmidt, Ellen Soeme, Rosa Pinkhof, Ruth Stein – Feuerstein, Ernst Hirsch
Mitte v.l. Fritz Haynemann, Ies Goudsmidt, Chana de Leeuw, Siegmund Elsen, Bernd Abbi Mayer, Sieg Weijs
Oben v.l. Jettie Aalsveld, Shoshana Litten mit Sohn Gideon, Heddy Worens, De Raw, Walter Schaefer, Manfred Rolf Litten, Dolf Engam, Gery Goudsmidt. Manfred Samson, Knoll

17.5.1939 Bruder Siegfried mit der Mutter in Leipzig, Gustav-Adolf-Straße 38 III bei Minderheiten-Volkszählung

18.7.1939 Emigration des Bruder Siegfried mit der Mutter nach Belgien

Hachschara in Elden

Nach Abschluss der Hachschara in Gouda geht er zusammen mit Abbi Mayer in das Huize Voorburg in Elden bei Arnheim

Kibbuz Elden

15.3.1941 Nach Abschluss der Umschulung in Gouda nach Elden,

Kibbuz Elden im Huize Voorburg, Drielse Dijk war im Besitz der Familie Kahn und gehörte zur „Deventer Vereniging tot vakopleiding“; er bestand von Juni 1941 bis Oktober 1942 für Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara und Palästinazertifikat.

Chaluzim in Elden, stehend 2.v.l. Ernst Cosmann, 3. v.l Shlomo Samuel

Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager

4.10.1942 Razzia im Huize Voorburg, Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“, dazu zählen auch der Leiter von Huize Voorburg Ernst Cosmann, Kurt Pollack aus Bochum, Rosa Kratzer aus Dortmund und ihr Verlobter Gerd Sternlicht (*16.7.1924); Leo Goldschmidt (*26.7.1924) und Verlobte Clara Helena Leefsma (*15.9.1924)

Das Ehepaar Klijnkramer und zwei Chaluzim bleiben zum Aufräumen zurück

Transport nach Hooghalen. Zu Fuß ins Kamp Westerbork. Die Bahntrasse Hooghalen-Westerbork wurde erst im November 1942 fertiggestellt.

In Westerbork blieb die gesamte Elden-Gruppe nach Intervention von Josef  Samson („oude kampbewooner“) zunächst von den Deportationen zurückgestellt; Vater Josef Samson, Leiter der Arbeitsverwaltung in Westerbork, Innendienst-Abteilung 5, arrangiert mit dem SS-Kommandanten Gemmeker, die Chaluzim als qualifizierte Landarbeiter auf Feldern außerhalb des Lagers einzusetzen.

Neben dem Lager befand sich der Bauernhof „Schattenberg“, den sie bewirtschaften und dies Hachschara Westerbork nennen. Diese Pioniere, nicht nur aus Elden, wurden nach ihrem Leiter als „Klijnkramer-groep“ bezeichnet. Verantwortlich für die Bewirtschaftung der Agrarflächen im Außenbereich des Lagers war Hans Weyl aus Kleve, im Innendienst des Lagers tätig.

14.9.1943 Deportation der über 20-jährigen Chaluzim nach Auschwitz; auf diesem Transport befanden sich mehrere orthodoxe Chaluzim u.a. Ernst Cosmann, Heinz Friedländer, Arnold ErlangerKarl Elias und Erwin Moses.

 Die Chaluzim unter 21 Jahren mit Palästina Zertifikat nach abgeschlossener Hachschara erhielten eine Palästina-Verklaring als „Austauschjuden“; sie sollten gegen Deutsche, die in Palästina („Templer“) oder einem anderen Staat des Britischen Empire lebten.

22.11.1943 Heirat in Westerbork mit Adelheid Rothschild

Deportation ins Sternlager

11.1.1944 Shlomo Samson auf dem zweiten von sieben Transport aus Westerbork mit 1037 Austauschjuden in das Sternlager in Bergen-Belsen.

Im Sternlager arbeitet er mit seiner Frau Adelheid im Lagerkrankenhaus

Der Verlorene Zug

10.4.1945 Evakuierung der Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

23.4.1945 Irrfahrt des „Verlorenen Zuges“ endet an der gesprengten Elsterbrücke; Ankunft Tröbitz

Befreiung von Shlomo und Adelheid Samson durch die 1. Ukrainische Front der Roten Armee, General Tschukow

Befreiung in Westerbork

12.4.1945 Befreiung der Eltern und Bruder Siegfried, 883 Juden in Westerbork durch kanadische Truppen

23.4.1945 erste Gruppen von Mitgliedern der Waffen-SS, des NSB und andere Kollaborateure werden in Westerbork in den ehemaligen Strafbaracken 65, 66 und 67 interniert.

9.5.1945 Überlebende 883 Juden werden in 3 Gruppen aufgeteilt, nach ihrem Eintreffen im Lager

  1. Nach dem 4.9.1944
  2. 10.5.1940 – 4.9.1944
  3. Vor dem 10.5.1940, dem Einmarsch der Deutschen

Die Eltern und Bruder Siegfried gehören zu „oude Kamp-bewooner“, werden also als letzte Gruppe entlassen; als Staatenlose müssen sie die Entscheidung des Ministeriums abwarten

17.4.1950 Ankunft der Eltern in Haifa

Alija Beth auf der SS TEL HAI

Nach zwei Monaten Wartens in den zwei Quartieren der Jewish Brigade in Antwerpen fährt ein großer Militär-LKW-Konvoi nach Marseille. Mitten in der Nacht erreichte der Konvoi ein Feld in der Nähe von Marseille, wo Mitglieder der „Bricha“ und Abgesandte des „Mossad für Aliyah Bet“ warten. Nach Erhalt des Befehls fahren die Lastwagen in die Stadt ein und setzten die illegalen Einwanderer in einem französischen Flüchtlingslager ab, von wo aus sie mit französischen Armeebooten zum Hafen von „La Ciotat“ transportiert wurden, 30 km östlich von Marseille. Dort gingen sie an Bord der von der Haganah gecharterten SS TEL HAI.

17.3.1946 am Abend Abreise auf der SS TEL HAI mit 743 Menschen an Bord, davon 736 illegale Einwanderer darunter etwa 300 NOHAM Mitgliedern, etwa 60 vom Gehringshof und aus Bergen-Belsen.

Shlomo und Bruder Siegbert Samson auf der TEL HAI;

ebenfalls auf der TEL HAI die zweite Ehefrau Rachel Falkenstein

Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta ein schützendes Hafen suchen

28.3.1946 Ankunft in Haifa auf der SS TEL HAI

Nach wenigen Tagen werden die internierten Ma’apilim aus Athlit entlassen, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontingente anzurechnen.

10.6.1946 Scheidung von Adelheid Rothschild

Heirat 1.7.1948  Rachel Falkenstein

21.5.2001 Shlomo und Bruder Siegfried zu Besuch in Leipzig

Quellen

The Manfred – Shlomo Samson collection, GFH

Staatsarchiv Israel, Israel, Marriages and Divorces

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130367872

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/129828969

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130367914

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130367922

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130367853

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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