Max Silbermann
*12.1.1921 in Mannheim (oder Weiden Oberpfalz); ✡ unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Abraham Silbermann *7.9.1887 in Pensa, Russland; ✡in Majdanek
Mutter Käthe Pollak *16.3.1895 in Vilseck; ✡ in Gurs?
Großvater Leopold Silbermann *14.1.1864 in Bobruisk; ✡20.2.1941 in Gurs
Geschwister
Hannelore Silbermann *22.6.1926 in Mannheim; ✡28.10.1989 in Illinois ; oo Herbert Rosenfeld *12.2.1912 in Seeheim
Beruf Bäckergehilfe
Adressen Mannheim; Bielefeld;
Heirat ledig
Kind –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit beiden Eltern in bei Minderheiten-Volkszählung
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand zunächst ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.
1939 Max Silbermann kommt mit einer 7er- Gruppe aus Mannheim in das Lager Koblenzer Straße:
Bruno Adler, Ludwig Frank, Walter Blum, Ruth Loeb, Heinz Tausig, Fritz Ullmann
März/April 1940 wegen der räumliche Enge Wechsel in das Lager in der Schloßhofstraße 73a, einen ehemaligen Gutshof
Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.
Ende März/April 1940 verlassen vier Mannheimer Bielefeld Richtung Mannheim wieder;
Max Silbermann am 29.3.1940 mit Alfred Adler nach Mannheim abgemeldet; später Walter Blum am 9.6.1940 nach Paderborn, , Heinz Tausig am 12.6.1940, Ruth Loeb erst am 20.8.1940 ins Lager „Rittergut Eichow“ bei Krieschow, Cottbus
Die „Bürckel-Wagner-Aktion“ – Internierung in Frankreich
22. 10.1940 Max Silbermann mit den Eltern, Großvater Leopold und Schwester Hannelore verhaftet und in ein Sammellager verbracht.
Auf einem von sieben Transporten von 6500 Juden des Saarlandes, der Pfalz und Baden, davon 1972 aus Mannheim in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich transportiert in der „Bürckel-Wagner-Aktion“.
Schwester Hannelore wird von einer Hilfsorganisation der Quäker aus dem Lager geholt und im Lager des EIF (Jüdischer Pfadfinderbund in Frankreich) in Moissac untergebracht
20.2.1941 Tod des Großvaters in Gurs
März 1941 Verlegung verschiedener Gruppen aus Gurs in andere Lager: Betagte Menschen kamen nach Noé, Schwerbehinderte nach Récébédou, Familien in das sogenannte ‚Familienlager‘ Rivesaltes
17. Juli 1941 Razzia in Rivesaltes alle Männer verhaftet zur Zwangsarbeit für die Organisation Todt
1941 Schwester Hannelore mit einem Kindertransport mit Hilfe der Quäker in die USA gerettet
4.3.1943 Vater Abraham auf Transport 50 von Drancy nach Sobibor/Majdanek
Todesdatum und Ort von Max Silbermann sind unbekannt
Gedenken
Mahnmal in Neckarzimmern für die deportierten Jüdinnen und Juden
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961447
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961311
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961414
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961427
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998