Fritz Cahn
*23.4.1908 in Weitmar, Bochum; ✡3.8.1942 im KL Buchenwald
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Sally Cahn *ca 1860;
Mutter Helene Gumpert *28.7.1869 in Werne/Lippe; 24.9.1942 in Treblinka
Großeltern Philipp Gumpert und Rosalie Heymann
Tante Ester Kahn *22.12.1855 in Dortmund; 29.3.1943 in Theresienstadt; oo Aron Marx
Cousin Ernst Marx *18.4.1892 in Herne; Castrop; ✡28.9.1944 in Auschwitz; oo Rosalie Hertz
Schwester Rosa Rosel Cahn *30.10.1901 in Weitmar; ✡ Belzec; oo Alwin Lippmann (1892-1944)
Heirat ledig
Beruf Schlachter
Adresse Bochum, Moltke-Markt 29
Weitere Lebensdaten
21.8.1938 Fritz Cahn verhaftet wegen „Rassenschande“ durch die Kripo Bochum
Verurteilt zu drei ½ Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust
In Haft im Zuchthaus Celle
20.2.1942 Anordnung von Schutzhaft durch die Gestapo Dortmund nach Ende der Zuchthausstrafe

2.4.1942 eingewiesen in das KL Buchenwald durch die Gestapo Dortmund; Häftlingsnummer 2604; bei der Registrierung gibt er als Verwandte seinen Cousin Ernst Marx in Castrop, Bladenhorster Straße 24 an
Unterbringung im Block 36
7.5.1942 Arbeitskommando 53 – Steinbruch, das härteste aller Buchenwald-Kommandos

3.8.1942 Tod von Fritz Cahn im KL Buchenwald

Todesmitteilung unterschrieben vom Sanitätsdienstgrad SS-Hauptscharführer Wilhelm; „doppelseitige Lungenentzündung“
4.1.1943 Mitteilung im Reichsanzeiger über die Konfiszierung des Eigentums auf Grundlage der Verordnung über den Einsatz feindlichen Eigentums
Weitere Lebensdaten der Familie
21.7.1942 Mutter Helene mit Schwester Cäcilie nach Theresienstadt
21.9.1942 Mutter Helene mit Schwester Cäcilie von Theresienstadt nach Treblinka
Einziger Überlebender Leopold Gumpert betreibt von Paraguay aus das „Wiedergutmachungsverfahren“
Gedenken
Stolpersteine für Cousin Ernst Marx und dessen Frau Rosalie Hertz in Castrop
Stolpersteine für Alwin, Rosel, Hannelore und Inge Lippmann sowie Helene, Cäcilie und Louis Gumpert in Werne, Bonenstraße 20
Quellen
Deutsche Verlustlisten vom 23.7.1917 Seite 19749
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5281067
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de916906
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de916764
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de916769
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de845107
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de916829
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de891782
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de881618
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997