Frey Nathan

Nathan Frej/Frey

*23.6.1924 in Braunsbach; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Abraham Frey *30.3.1888 in Braunsbach; ✡?

Mutter Babette Frank **6.11.1889 in Geroda; ✡?

Geschwister  ?

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Braunsbach Orlacher Straße 90

Heirat ?Goldschmidt?

Kinder

Weiterer Lebensweg

Einschulung von Nathan Frej in Braunbach; sein Mitschüler und Freund war Siggi Adler (*13.12.1924 in Dünsbach; ✡ 1.11.1943 in Auschwitz)

5.1.1939 Nathan Frej mit Kindertransport nach Amsterdam, in Amsterdam wurden drei Gruppen gebildet

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Losser K.L. Smitoord nur Mädchen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

Nathan Frej ins Dommelhuis, Jonckbloetlaan 13, Eindhoven

6.2.1939 in den Vondelhof, betreut von der Jugendalija Frederiksstraat 18a, Amsterdam

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam die Hachschara Zentren in Mijnsheerenland und „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte.

Mijnsheerenland

Ab 1939 bestand parallel der Jugendalija Hof van Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 15-Jährige.

7.8.1939 Nathan Frij kommt auf den Hof in Mijnsheerenland

Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen musste Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und 25 Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde die Bewohner kurzfristig nach Alkmaar evakuiert. 99 Bewohner fanden hier Zuflucht.

7.9.1940 Nathan Frij in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“

Im Jahre 1941 wechselten 16 ältere Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara von Loosdrecht nach Elden, davon 10 bereits von Bürgermeister im April angekündigt

Chaluzim in Huize Voorburg, Elden, 1941; Ernst Cosmann stehend 2. v.l., Ilse Birnbaum sitzend 1. v.l.

Kibbuz Elden in Elst

1941 Nach Abschluss der Umschulung in Loosdrecht in den Kibbuz Elden bei Arnheim, Huize Voorburg, Drielsche Dijk 1. Huize Voorburg war im Besitz der Familie Kahn und gehörte zur „Deventer Vereniging tot vakopleiding“

Juni 1941-Oktober 1942 Zentrum für Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara und Palästinazertifikat

Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager

4.10.1942 Razzia im Huize Voorburg, Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“, dazu zählen auch der Leiter von Huize Voorburg Ernst Cosmann, Kurt Pollack aus Bochum, Rosa Kratzer aus Dortmund und ihr Verlobter Gerd Sternlicht (*16.7.1924); Leo Goldschmidt (*26.7.1924) und Verlobte Clara Helena Leefsma (*15.9.1924)

Vier Chaluzim bleiben zum Aufräumen zurück

4.10.1942 Transport nach Hooghalen. Zu Fuß ins Kamp Westerbork. Die Bahntrasse Hooghalen-Westerbork wurde erst im November 1942 fertiggestellt.

In Westerbork blieb die gesamte Elden-Gruppe nach Intervention von Josef Samson („oude kampbewooner“) zunächst von den Deportationen zurückgestellt; dessen Sohn Manfred Shlomo Samson war ebenfalls Mitglied der Elden- Hachschara.

Vater Josef Samson, Leiter der Arbeitsverwaltung in Westerbork, Innendienst-Abteilung 5, arrangiert mit dem SS-Kommandanten Gemmeker, die Chaluzim als qualifizierte Landarbeiter auf Feldern außerhalb des Lagers einzusetzen. Neben dem Lager befand sich ein Bauernhof, genannt Schattenberg, den sie bewirtschafteten und dies Hachschara Westerbork nannten. Diese Pioniere, nicht nur aus Elden, wurden nach ihrem Leiter Josef Klijnkramer als „Kleinkramer-groep“ bezeichnet.

14.9.1943 Deportation der über 20-jährigen Chaluzim nach Auschwitz; auf diesem Transport befanden sich mehrere orthodoxe Chaluzim u.a. Ernst Cosmann, Heinz Friedländer, Arnold ErlangerKarl Elias und Erwin Moses.

 Die Chaluzim unter 21 Jahren mit Palästina Zertifikat nach abgeschlossener Hachschara erhielten eine Palästina-Verklaring als „Austauschjuden“; sie sollten gegen Deutsche, die in Palästina („Templer“) oder einem anderen Staat des Britischen Empire lebten.

Sieben Transporte von Westerbork nach Bergen Belsen

Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.

Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.

11.-12.1.1944 Nathan Frej auf dem 2. Transport von Westerbork nach Bergen Belsen mit 1037 „Austauschjuden“

Der Verlorene Zug

10.4.1945 Evakuierung der Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

16.4.1945 Nathan Frej gelingt in Hagenow die Flucht

23.4.1945 Irrfahrt des dritten des „Verlorenen Zuges“ endet an der gesprengten Elsterbrücke

Befreiung durch die 1. Ukrainische Front der Roten Armee, General Tschukow

16.4.1945 in Hagenow

Nach der Befreiung im DP-Camp Celle

Rückkehr in die Niederlande, Liste Enschede

Emigration nach Palästina/Israel

Gedenken –

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

http://www.dokin.nl/surviving_children/nathan-frey-born-23-aug-1924/

https://infocenters.co.il/gfh/multimedia/Photos/idea/60741.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/131821463

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130288688

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert