Monis Claire

Claire Monis

*10.2.1922 in Paris; ✡ 25.10.1967 in Paris

Staatsangehörigkeit Französin

Religion „Halbjüdin“

Vater Avroum Albert Monis *1896 in Kishinev, Bessarabien; ✡?

Heirat der Eltern 7.5.1921 in Paris

Mutter Suzanne Aisenstein *1900 in Kremenets; ✡ 1967

Geschwister

Dora Monis *1923 in Paris; ✡ 1927 in Paris

Beruf Studentin; Sängerin

Adressen Paris

Heirat Charles Henry Kahn *1915-1999

Trennung 1957

Scheidung 1962

Kinder zwei

Philippe Kahn *1952

Weiterer Lebensweg

1928 Einbürgerung der Familie in Frankreich „Naturalisation“

1938 gewinnt sie einen Preis beim Gesangswettbewerb des kommunistischen Mädchenverbands

1938 Rolle im Film „Je chante“; Auftritte in Cabarets in Paris

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich; sie wird Mitglied in den Widerstandsorganisationen FFL und FFC

22.6.1942 verhaftet im Fresnes Gefängnis

10.9.1942 verlegt in die Citadelle d’Autun

22.12.1943 Einstufung als Volljüdin, Verlegung ins Durchgangslager Drancy

20.1.1944 mit Fania Goldstein/Fenelon auf Tranport Nr 66 von Drancy nach Auschwitz

Das Mädchenorchester in Auschwitz

Maria Mandl, beauftragt Zofia Czajkowska weitere Mitglieder zu suchen, ihr gelingt es aber nur, fünf Musikerinnen zu rekrutieren.

Ab April 1943 dürfen auch jüdische Musikerinnen aufgenommen werden

Esther Loewy/Bejarano berichtet über die Aufstellung des Mädchenorchester von Auschwitz im April 1943

„Als dann die Dirigentin, Zofia Czajkowska eines Tages bei den Blockältesten nach Musikerinnen suchte, wurden meine Freundinnen Hilde Grynbaum, Sylvia Wagenberg und ich vorgeschlagen… Auch meine Freundinnen wurden akzeptiert, Hilde als Geigerin, Sylvia als Flötistin, und so zogen wir drei in die Baracke, in der die Musiker schliefen, die sogenannte Funktionsbaracke.“

Anfang Mai Ruth Basinski und Charlotte Grunow folgen als weitere Musikerinnen aus dem 37. Osttransport

Juni 1943 offizieller Arbeitsbeginn des Orchesters.

August 1943 Alma Rose übernimmt die Leitung des Mädchenorchesters, Zofia Czajkowska wird Blockälteste in der „Funktionsbaracke“

4. 4.1944 Tod von Alma Rose (*3.11.1906 in Wien, ✡4.4.1944 in Auschwitz aus ungeklärter Ursache)

25.1.1944 Claire wird von Alma Rose als Violinistin und Sängerin ins Orchester aufgenommen

April 1944 Sonia Winogradowa wird neue Leiterin und verlangt den Ausschluss der jüdischen Musikerinnen

„Als 1944 Tausende von ungarischen Juden in das Lager gebracht wurden und aufgereiht standen, um in die Gaskammern geführt zu werden, mussten wir auch diesen Unglücklichen etwas vorspielen.“

August 1944 Kranken-Revier-Liste „Laboruntersuchungen des SS-Hygiene-Instituts Auschwitz, betreffend Urin-, Blut-, Stuhl- und Sputumproben sowie Rachenabstriche von Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz“

mit den Musikerinnen: Helene Dunicz, Jadwiga Zatorska, Fanny Kornblum, Lilly Mate, Kazimiera Malistowa (Malys), Maria Mosa, Regina Kuperberg, Eva Benedek, Fanny Rubak,  Charlotte Grunow, Olga Losowa,  Lola Croner, Helene Rounder, Bronia Labusa, Sonia Winogradowa, Maria Galewa

30.10.-1.11.1944 Verlegung von etwa 30 Mitgliedern des Mädchenorchesters aus dem KL Auschwitz nach Bergen-Belsen

In Bergen-Belsen wird sie zur Kapo ernannt

15.4.1945 Befreiung durch die Royal Army in Bergen Belsen

4.6.1945 Rückkehr nach Paris mit dem Flugzeug zusammen mit Fanny Ruback und Helene Rounder aus dem Orchester

14.6.1945 Liste deutscher Jüdinnen in Bergen Belsen mit Mitgliedern des Mädchenorchesters: Ruth Basinski,  Hilde Grynbaum, Charlotte Grunow, Elga Schiessel; Renate und Anita Lasker, Sylvia Wagenberg, Carla Wagenberg;

Weitere Jüdinnen auf dieser Liste

Hannelore Grünberger, Lotte Joseph, Sara Landsberg, Hildegard Mayer, Margot Rosenblatt

ebenfalls in Bergen Belsen aus dem Mädchenorchester

Helen Dunicz, Flora Jacobs, Fanny Kornblum, Regina Kuperberg, Elsa Miller, Helene Rounder, Rachela Selmanowitz

1945-1966 zahlreiche Engagement in Konzerten, Bühne, Fernsehen

Zuletzt war Claire Monis Produzentin bei ORZF und Radio France

25.10.1967 Tod in Folge eines Unfalls, sie war von einem Auto angefahren worden

Gedenken/Ehrung

Lieutenant in der Resistance

Grabstein für Claire Monis auf dem Cimetiere parisien de Bagneux

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81967955

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555609

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/555610

https://fr.wikipedia.org/wiki/Claire_Monis

https://yvng.yadvashem.org/ad

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Susan Eischeid,The Truth about Fania Fénelon and the Women’s Orchestra of Auschwitz-Birkenau, Stock, 1976

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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