*2.4.1925 in Berlin; ✡ 10.2.1987 in Berlin
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Kurt Rosenthal *20. 11.1900; ✡ 17. 9.1937 in Berlin
Mutter Else Isaac *10. 3. 1899; ✡ 8.11.1941 in Berlin
Geschwister
Bruder Gert *26. 7.1932 in Berlin; ✡22.10.1942 in Riga Bikernieki
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Berlin-Prenzlauer Berg, Winsstraße 63
Heirat Traudl Schallon *6.8.1927 ; ✡25.3.2016
Kinder
Birgit Rosenthal *30.6.1950
Gert Rosenthal *29.8.1958
Weiterer Lebensweg
1937 Vater als jüdischer Angestellter bei der Deutschen Bank, Berlin entlassen
17. 9.1937 Vater Kurt stirbt an Nierenversagen in Berlin

Foto Privatsammlung Hans Rosenthal
17.5.1939 mit der Mutter und Bruder Gert in Berlin Prenzlauer Berg bei Minderheiten-Volkszählung
1940 mit 15 Jahren zur Hachschara in das Lehrgut Jessenmühle (Niederlausitz) geschickt.
Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“

Sommer 1941 Hans Rosenthal ins Landwerk Neuendorf im Sande
Zwangsarbeit auf dem städtischen Friedhof im nahegelegenen Fürstenwalde sowie bei Bauern im Dorf Buchholz
8.11.1941 Mutter Else stirbt an Darmkrebs in Berlin

Nach dem Tod der Mutter werden Hans und Bruder Gert Rosenthal aufgenommen in das jüdische Baruch-Auerbach´sche Waisenhaus in Berlin Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 162
Hans Rosendahl verpflichtet zur Zwangsarbeit im Akkord in einer Blechemballagenfabrik in Berlin-Weißensee und Torgelow
19.10.1942 Deportation ausschließlich Berliner Juden auf dem 21. Osttransport nach Riga. Unter ihnen befand sich wiederum eine große Zahl von Familien mit Kindern, darunter 59 Kinder aus dem Baruch-Auerbachschen Waisenhaus, darunter Gert Rosenthal (Nr. 251 der Transportliste)

22.10.1942 Tod des Bruders Gert bei Massenerschießung des gesamten Transportes in Riga Bikernieki
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert; Hans Rosenthal taucht unter
27.3.1943 in einem Gartenhaus in der Berliner Kleingartenanlage „Dreieinigkeit“ in Lichtenberg, unterstützt von drei nichtjüdischen Berliner Frauen.
25.4.1945 Befreiung von Berlin Lichtenberg durch die „Rote Armee“
Karriere als Moderator in Funk und Fernsehen u.a. „Dalli Dalli“
ab 1973 Mitglied des Direktoriums des Zentralrates der Juden in Deutschland
10.2.1987 Tod in Berlin (Magenkrebs)
Gedenken
Ehrengrab des Landes Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in der Ehrenreihe im Feld I
2025 Nachrufe auf Hans Rosenthal zum 100. Geburtstag; Neuauflage seiner Autobiografie
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rosenthal#cite_note-10
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12670475
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11254136
Hans Rosenthal, Zwei Leben in Deutschland (Autobiografie) Gustav Lübbe Verlag, 1980
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html?id=1143560
Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019
Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2
Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970