Sophie Einstein
*14.12 1889 in Buchau/Riedlingen; ✡ 26.10.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Verwandte aus Buchau
Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein* 14.3.1879 in Ulm
Ernst Einstein *25.2.1897 in Bad Buchau; jüdischer Lagerältester von Salaspils; „auf der Flucht“ erschossen Februar 1944 im KL Kaiserwald, Riga
Geschwister unbekannt
Beruf Buchhalterin, Sekretärin der JKV Bielefeld
Adressen Buchau; Bielefeld, Werther Straße 6
Heirat ledig
Kinder-
Weiterer Lebensweg
Sophie war laut eigener Auskunft eine Nichte des Physikers und Nobelpreisträgers Albert Einstein.
Da dieser nur eine Schwester hatte, kann es sich lediglich um eine entfernte Verwandtschaft handeln; in Buchau lebten allerdings zahllose Einsteins; unter anderen auch der jüdische Lagerälteste von Salaspils Ernst Einstein. Da keine direkten Verwandten von Sophie bekannt sind, bleibt das Verwandschaftsverhältnis unklar.
Sekretärin der JKV Bielefeld, im „Vorderzimmer“ des Hauses Laerstraße 9, zuständig für die Buchführung der JKV Bielefeld
30.7.1942 schreibt Sophie Einstein in einer Abschiedspostkarte an ihre Cousine, dass der Transport am nächsten Tag um 12 Uhr abgehen soll; auf dieser Karte hat Ruth Hirz notiert:
„letzte Karte von Sophie Einstein (Kusine meiner Mutter) vor ihrem Abtransport ins Lager Theresienstadt. Weitertransportiert nach Auschwitz.“

31.7.1942 Sophie Einstein auf Transport XI/1 aus Bielefeld nach Theresienstadt deportiert. Aus dem Bereich der JKV Bielefeld ebenfalls auf diesem Transport die Leiterin des Jüdischen Altersheims Stapenhorststraße 35 Margarete Feist, der bisherige Bezirksleiter Dr. Max Ostwald der RVJD, seine Stellvertreterin Sophie Koritzer, die Sekretärin Else Kamp sowie der Bote Siegmund Cahn; die Vertrauensmänner des RVJD Max Hirschfeld (Bielefeld), Moritz Herzberg und Eduard Kauders (Detmold), Hugo Sternfeld (Gelsenkirchen), und Adolf Sternheim (Lemgo)
Ebenfalls auf dem Transport war ihr Vermieter, Eigentümer des Judenhauses Werther Straße 6: Ernst Paderstein (1873-1942) . Er war Bezirksdirektor der Albingia-Versicherung; Schatzmeister des Deutschen Alpenvereins, Sektion Bielefeld von 1916 bis 1933. Er stirbt am 7. 10. 1942 in Theresienstadt.
Die Mitbewohner Julius und Änne Mosberg, Martha Greve geb. Zernitz, Johanna Löwy geb. Brandenstein sind auch auf den Transportlisten des Transport XI/1 zu finden.
William Neuberg, ein Mitmieter begeht angesichts der anstehenden Deportation am 23.7.1942 Suizid
23.10.1944 Sophie Einstein auf Transport Et aus Theresienstadt nach Auschwitz
Tod in Auschwitz
Gedenken
Page of Testimony
Quellen
Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL
https://spurensuche-bielefeld.de/spur/judenhaus-in-der-werther-strasse/
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/45480-sophie-einstein/
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de856656
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html