
Idek Jehuda Luksenburg
*29.5.1920 in Kielce ; ✡ Mai 1948 in Tel Aviv
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Kielce ; Hattenhof Nr. 36;
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Über den Weg bis zur Befreiung liegen keine Daten vor
Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof
24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf mit einem Bus und zwei LKW’s auf den Gehringshof
Die Versammlung der Chaluzim wählt einen sechsköpfigen Rat: Tydor wird Leiter des Gehringshofs, Elias Grynbaum Leiter des Farmkomitees.
Der Gehringshof wird offiziell IRO Camp 553.
15.7.1945 Eliahu Dobkin (stellvertretender Leiter der Alijah-Abteilung der Jewish Agency) im Kibbuz zu Besuch mit der Ankündigung, dass das Palästina-Büro in Paris in 6 Wochen 79 Zertifikate aus Vorkriegsbeständen zur Verfügung stellt. Da im Kibbuz Buchenwald nur 60 Personen für ein Zertifikat in Betracht kommen, reist Simcha Dymant mit seinem Freund Arthur Posnanski zur Hechaluz-Zentrale in Bergen Belsen, um dort 20 Chaluzim zur Alija auszuwählen.
davon 5 Vertreter des Kibbuz Buchenwald: Yehezkel Tydor, Alex Grynbaum, Simcha Dymant, Paltiel Rosenfrucht (Ben Haim) und Leib Grynfeld
Mitte August 1945 20 Chaluzim der NOHAM-Gruppe aus Bergen-Belsen auf den Gehringshof, u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Manci Ferenc/Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zisner, Anna Adler, Esther Loewy, Margot Edel, Rivka Kuperberg

August 1945 auf der Belegungsliste des Gehringshofes


Registrierung im Assembly Center
25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov-Gruppe von 12 Frauen und 2 MAPAI Jungen um
Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer aus Bergen Belsen
(Mädchenschulorganisatio Beth Jakov/Haus Jakob)
26.8.1945 Übergabe der Leitung an ein provisorisches Komitee (Icchak Jucker, Piese Zimche, Aharon Geppner und Rita Rivka Englard)

August 1945 auf der Liste der nach Marseille auf Alija gehenden Chaluzim
27.8.1945 Idek Luxenburg insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille
Nach der Abreise befanden sich noch 40 Chaluzim auf dem Gehringshof und in Gersfeld
4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille
Kibbuz Buchenwald III in Palästina
8.9.1945 Ankunft der 78 Chaluzim in Haifa auf der SS MATAROA mit Arbeiterzertifikat C/L
Nach kurzem Aufenthalt im britischen Internierungscamp Atlith gehen viele in den Kibbuz Afikim
Die erste Kibbuz-Versammlung in Afikim mit Berichten der Chaluzim wird zur großen Enttäuschung:
Elias Grynbaum : „aber sie verstanden uns überhaupt nicht.“
Lola Sultanik (Ahuvia) fügte hinzu: „Meine Freunde hörten die Geschichten, aber ich weiß nicht, ob sie es überhaupt hören wollten. Als ich glaubte, dass sie mir nicht glaubten, hörte ich auf zu erzählen.“
April 1946 Pessachfest (2.-10.4.1946) Begrüßungsfeier im Kibbuz Afikim für die zweite NOHAM-Gruppe von ca. 60 Pionieren, die aus dem Gehringshof mit der TEL HAI nach Haifa gekommen waren, hierzu zählen: Aharon Bacia und Rita Kuperberg, Isi Philipp, Piese Zimche und Hilde Grynbaum, Fredi Diament, Theo Lehmann, Abraham Mohr, Guste Zisner.
300 NOHAM Mitglieder verstreut im Jordantal in den Kibbuzim (Degania, Ashdot Yaakov, Ein Gev, Masada und Afikim (70).
7.9.1947 Ankunft einer ersten Gruppe von 16 Chaluzim aus der Kibbuz Buchenwald-Gruppe in Afikim nach Rishon LeZion, da ihnen dort Arbeit im benachbarten Kibbuz Revivim versprochen wurde; Unterkunft im von der Familie Bernstein gemieteten Haus, wo sie vom Sekretär des Arbeiterrates, Genosse Goldman vom benachbarten Kibbuz Revivim freundlich begrüßt werden. Arbeit gibt es aber zunächst nur sehr wenig. Es gibt auch zu wenig Wohnraum, so dass die zurückgebliebenen ca 60 Buchenwalder erst am 23.12 1947 im benachbarten Nahalat Jehuda untergebracht werden können.

Jehuda Luksenburg löst Aharon Bacia als Schatzmeister ab.

22.12.1947 Einbürgerung in Palästina; als Bürgen der Muktar David Brontman und der Sekretär des Kibbuz Afikim Arie Golami
14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs
1947/48 Sam Rothberg Aktivist und Sponsor aus den USA zu Besuch im Kibbuz; er schenkt dem Kibbuz einen Traktor
Mai 1948 Yehuda Luxemburg in Tel Aviv, um den Traktor beim Zoll auszulösen; er wird bei der ägyptischen Bombardierung des zentralen Busbahnhofs in Tel Aviv getötet
Aharon Bacia schreibt:
„Im Mai 1948 traf der von Uncle Sam gespendete Traktor aus Amerika im Hafen von Haifa ein. Am 14. Mai 1948 erklärte Ben-Gurion die Gründung eines jüdischen Staates im Land Israel, und am Tag nach der Erklärung begann die Bombardierung von Tel Aviv. Vier Tage nach der Erklärung, am 18., brachen Yehuda Luxemburg, der Schatzmeister, und Aaron nach Tel Aviv auf. Aharon wurde vom Vereinigten Kibbuz rekrutiert, um bei der Aufnahme von Einwanderern zu helfen, und Yehuda erledigte Besorgungen in der Stadt. Sie fuhren per Anhalter in einem Lastwagen von der Silikatfabrik ab und verabredeten sich am Abend am zentralen Busbahnhof, um gemeinsam nach Hause zurückzukehren. Aaron ist angekommen Bei der Zusammenkunft zur festgesetzten Zeit wurde Yehuda nicht gefunden. Während er auf seinen Freund wartete, begann ein Luftangriff auf die Station. Aaron flüchtete, so lange er konnte, in das Haus seines Onkels in der Erlinger Straße in der Nähe des Bahnhofs. Einundvierzig Menschen wurden bei dem Bombenanschlag getötet und etwa hundert verletzt. Judäa Luxemburg war unter den Getöteten. In der Nacht kehrte Aaron zur Station zurück. Ein britischer Doppeldeckerbus stand rußig. Die toten Passagiere wurden bereits evakuiert. Die Leute liefen um Anna herum und Anna war erschrocken, aber Yehuda war nicht unter ihnen. Einen Augenblick lang tröstete sich Aharon mit dem Gedanken, dass sein Freund nach Haifa gefahren war, um den Traktor zu befreien. Er ging alle Opferlisten durch. Yehudas Name tauchte nicht auf.
Am nächsten Tag suchte er seinen Freund unter den Toten im Hadassah Krankenhaus in der Mazeh-Straße. 60 Vierteleins weiße Jutesäcke öffnete Aaron, um nach seinem toten Freund zu suchen, aber unter all den toten Angehörigen, die in den Säcken begraben waren, fand er Juda nicht. Plötzlich fiel ihm ein, dass der Schatzmeister des Kibbuz immer mit einer kleinen Blechbüchse mit dem offiziellen Siegel des Kibbuz ausgestattet war. „Selbst wenn sein gesamtes Hab und Gut im Feuer verbrannt wäre, würden seine Überreste sicherlich identifiziert werden“, sagte er dem Krankenhausbeamten und bat ihn, nach der Kiste zu suchen. Er wurde tatsächlich gefunden, zusammen mit Yehudas Ausweis, aber seine Leiche wurde nicht gefunden. Yehuda Luxemburg, 28, war das erste Opfer der Gruppe auf israelischem Boden. Und obwohl er kein jüdisches Begräbnis in Gegenwart seiner Freunde verdiente, gewann er doch einen Ehrenplatz in ihren Herzen. Als sie die dauerhafte Siedlung errichteten, errichteten die Mitglieder des Kibbuz Buchenwald ein Denkmal zu seinem Gedenken. Die Tragödie, die die Gruppe heimsuchte, zwang Aaron, zurückzukehren und die Rolle des Schatzmeisters zu übernehmen.“
Gedenken
„Givat Yehuda“ in Netzer-Sereni ist nach Yehuda Luxenburg benannt, der es nicht schaffte, eine Familie mit Kindern, Enkeln und Urenkeln zu gründen, wie der Rest seiner Freunde in Netzer, und dies ist sein lebender Grabstein.“
Quellen
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
Aharon Bacia – Eine Lebensgeschichte, 2010
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/68120222
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
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BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947