Feingersch Marie

Marie Feingersch

*21.10.1911 in Odessa ✡26.10.1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit russisch,staatenlos

Religion jüdisch

Vater Isaak Feingersch *17.7.1882 in Odessa; ✡ 1944 in Stutthof

Mutter Rebekka Rifka Aswolinskaya *17.6.1887 Odessa; ✡ in Riga Jungfernfernhof

Foto ca 1935 hintere Reihe: v.l. Marie, Rafael, David, Moshe, Rosa,
vorn: Fanny, Elias, Mutter Rebecca, Benjamin, Hermann, Vater Isaak und Sally Feingersch

Geschwister

David Feingersch *7.4.1914 in Frankfurt; ✡30.5.1994 in Israel; oo 1939 Ruth Breuer

Moshe (Max) Feingersch *17.3. 1916 in Celle; 2008 in Israel; oo Hanna Frank (1916 Ahlen, ✡1979)

Rafael Feingersch *30.5.1917 in Oldau; Ramat Hascharon, Israel

Fanny Feingersch *7.10.1918 in Winsen, Aller; ✡6.3.1944 in Auschwitz; oo 1941 Wilhelm Prager

Rosa Feingersch *29.8.1920 in Oldau; ✡7.9.1943 in Auschwitz

Sally Feingersch *19.1.1922 in Oldau; Kfar Saba Israel

Elias Feingersch später Eyal *19.7.1923 in Ovelgönne; ✡2009 Ramat Hasharon; oo Rubinstein

Benjamin Feingersch *17.12.1925 in Oldau, Celle; ✡ 19.7.1989 in Israel; Schindler‘s Liste!!; oo Renate Offner

Hermann Feingersch *16.6.1929 in Celle; ✡ in Riga Jungfernfernhof

Beruf Hauswirtschafterin

Adressen Oldau; Celle, Im Kreise 24; Amsterdam; Elden

Marie und Gerrit Klijnkramer Foto angefertigt von Rudolf-Werner Breslauer aus einer Serie von 73 Aufnahmen orthodoxer Zionisten, vermutlich für gefälschte Papiere, um untertauchen zu können

Heirat am 23.5.1943 in Westerbork Gerrit Klijinkramer *7.9.1898 in Amsterdam; ✡ 28.2.1945 in Auschwitz

Kinder –

Weiterer Lebensweg

August 1914 Familie Feingersch als feindliche Ausländer, Russen im Lager Holzminden interniert

Vater Isaak meldet sich freiwillig zur Arbeit im Kaliwerk Prinz Adalbert,Einigkeit II in Ovelgönne

Acht Jahre Volksschule

1925 Stilllegung der Kaliwerke, Oldau  

Vier Brüder gehen rechtzeitig auf Hachschara und Alija nach Palästina.

8.7.1937 Benjamin zieht mit den Eltern und dem jüngsten Bruder nach Celle, Im Kreise 23

23.5.1939 Marie Feingersch mit ihren zwei Schwestern als Flüchtlinge nach Amsterdam

12.4.1940 abgemeldet aus Amsterdam nach Rhenen

Kibbuz Elden

5.7.1941 Einstellung als Hauswirtschafterin im Jeugdtehuis Huize Voorburg in Elden

1941 Gerrit Klijnkramer als Berater und Unterstützer ins Jeugdtehuis Elden

Kibbuz Elden im Huize Voorburg, Drielse Dijk war im Besitz der Familie Kahn und gehörte zur „Deventer Vereniging tot vakopleiding“

Juni 1941-Oktober 1942 für Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara und Palästinazertifikat

Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager

4.10.1942 Razzia im Huize Voorburg, Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“, dazu zählen auch der Leiter von Huize Voorburg Ernst Cosmann, Kurt Pollack aus Bochum, Rosa Kratzer aus Dortmund und ihr Verlobter Gerd Sternlicht (*16.7.1924); Leo Goldschmidt (*26.7.1924) und Verlobte Clara Helena Leefsma (*15.9.1924)

Verbringung der Chaluim nach Hooghalen, zu Fuß ins Kamp Westerbork. Die Bahntrasse Hooghalen-Westerbork wurde erst im November 1942 fertiggestellt.

Gerrit Klijnkramer, Marie Feingersch bleiben zunächst zum Aufräumen zurück.

31.12.1942 nach Auflösung des Kibbuz Elden Gerrit Klijnkramer und Marie Feingersch in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

In Westerbork blieb die gesamte Elden-Gruppe nach Intervention von Josef  Samson („oude kampbewooner“) zunächst von den Deportationen zurückgestellt; dessen Sohn Manfred Shlomo Samson war ebenfalls Mitglied der Elden- Hachschara.

Vater Josef Samson, Leiter der Arbeitsverwaltung in Westerbork, Innendienst-Abteilung 5, arrangiert mit dem SS-Kommandanten Gemmeker, die Chaluzim als qualifizierte Landarbeiter auf Feldern außerhalb des Lagers einzusetzen. Neben dem Lager befand sich ein Bauernhof, genannt Schattenberg, den sie bewirtschafteten und dies Hachschara Westerbork nannten. Diese Pioniere, nicht nur aus Elden, wurden nach ihrem Leiter Josef Klijnkramer als „Klijnkramer-groep“ bezeichnet.

23.5.1943 in Westerbork Heirat mit Marie Feingersch

14.9.1943 Deportation der über 20-jährigen Chaluzim nach Auschwitz; auf diesem Transport befanden sich mehrere orthodoxe Chaluzim u.a. Ernst Cosmann, Heinz Friedländer, Arnold ErlangerKarl Elias und Erwin Moses.

 Die Chaluzim unter 21 Jahren mit Palästina Zertifikat nach abgeschlossener Hachschara erhielten eine Palästina-Verklaring als „Austauschjuden“; sie sollten gegen Deutsche, die in Palästina („Templer“) oder einem anderen Staat des Britischen Empire lebten.

Gerrit Klijnkramer Foto angefertigt von Rudolf-Werner Breslauer aus einer Serie von 80 Aufnahmen orthodoxer Zionisten, vermutlich für gefälschte Papiere, um untertauchen zu können

Deportation nach Theresienstadt und Auschwitz

4.9.1944 Marie und Gerrit Klijnkramer auf dem Transport XXIV/7 von Westerbork nach Theresienstadt

29.9.1944 Marie und Gerrit Klijnkramer auf dem Transport E t von Theresienstadt nach Auschwitz

18.1.1945 Evakuierung von Auschwitz; 30000 auf dem Todesmarsch nach Gleiwitz; nur die Kranken und marschunfähigen bleiben zurück

27.1.1945 Eintreffen der Roten Armee; Befreiung von Auschwitz

28.2.1945 Tod in Auschwitz, offizielles Todesdatum für Marie und Gerrit Klijnkramer

Gedenken

19.8.1955 Pages of Testimony für Marie Klijnkramer sowie sechs weiter Familienmitglieder von ihrem Bruder David Feingersch

Mai 2024 Gedenkmonument in Amsterdam, Radioweg 86 für die während der Besetzung umgekommenen Vereinsmitglieder des WE-HEDW

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Feingersch%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Klijnkramer%201898%22%7D

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/182752/gerrit-klijnkramer#intro

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4998726

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130320083

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130320595

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130285318

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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