Goldbach Ilse

Ilse Goldbach

*25.11.1914 in Marktbreit; ✡ 15.4.2013

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Abraham Goldbach *16.6.1881 in Unterriedenberg; ✡ nach dem 24.3.1942 in der Region Izbica

Mutter Carla Blum *14.5.1889 in Burgpreppach; ✡nach dem 24.3.1942 in der Region Izbica

Geschwister

Martha Goldbach (Gorbad) *30.8.1921 in Marktbreit; ✡?; oo Lothar Jehuda Speyer (*12.7.1913 in Wenkheim; ✡ 27.6.1987 in Genf)

Bruder

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Marktbreit, Ochsenfurter Straße 241; Beverwijk

Heirat   Moshe Frank Alan Chorin *1.8..1914; ✡ 7.1.1985

Kinder drei

Avri Chorin * ?; Flugkapitän der EL Al;

Chava Chorin *1944; ✡2000; oo Halamish

Weiterer Lebensweg

Novemberpogrom

10.11.1938 Vater Abraham verhaftet

24.11.1938 interniert als Aktionsjude in Dachau

13.12.1938 Entlassung aus dem KL Dachau

17.5.1939 beide Eltern und Schwester Martha in Marktbreit, Ochsenfurter Straße 241 bei der Minderheitenzählung

17.5.1939 Lothar Speyer in Steckelsdorf bei der Minderheitenzählung

1939 Schwester Martha zur Hachschara nach Hamburg-Blankenese

Kibbuz Dath Waäretz in Beverwijk

Kibbuz DathWaäretz; der Kibbuz bestand von 1937 bis Ende 1940; Hachscharaorganisation des BACHAD in der orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘. Die Hachschara Organisation hieß Dath Waäretz.

Die Ausbildung erfolgte bei Bauern und Handwerkern der Umgebung. Zusätzlich wurden Kurse an der Lagere Landbouwschool in Assendelft besucht.

27.11.1936 Harry Asscher abgemeldet aus Franeker nach Beverwijk, als Betriebsleiter des Misrachi-Kibbuz DathWaäretz

Ende 1938/Anfang 1939 kommen die Chaluzim aus Ricavo/Chianti nach Beverwijk

6.3.1939 18 Chaluzim in die Niederlande, erst in Beverwijk /Velsen, dann Bussum und später in Amsterdam

19.2.1939 Erstbezug der Chaluzim in Velsen-Noord, Beverwijk, Gildenlaan 1

Anmietung von zusätzlichem Wohnraum in Velsen-Noord, Schulpenweg 109

Hans Chaim Strauss zur Hachschara in den Kibbuz Beverwijk

Alija Beth auf der SS DORA

Juli 1939 76 Werkdorper aus dem Werkdorp Nieuwesluis nach Amsterdam zur Alija Beth auf der SS DORA

16.7.1939 Boarding mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina; 29 Chaluzim gehören zum Misrachi/Dath Waäretz aus Beverwijk und Franeker. In Franeker waren zuvor:

Hijman Bekker, Ruth Braun, Flip Cohen, Sara Dinner, Ernst Förder, Meir Frijdman, Leopold Siegfried Jacob, Walter Oppenheimer, Herman Riez, Jacob und Mietje Roodveldt, Isaac Rooz, Horst Schelasnitzki, Marcus Segal, Max Stoppelmann.

16.7.1939 1939 5 Uhr morgens Boarding der acht verspätet aus Enschede kommenden Agudas- Chaluzim Rosa Appel, Elie Daube, Heinemann Gutmann, Issy Hirsch, Saul Lampelz, Bernhard Rosen, Rubin Rottenberg, Adolf Sanders.

17.7.1939 Zustieg von etwa 200 weiteren Chaluzim in Antwerpen auf das Alija Beth Schiff SS DORA

17.-19.7.1939 Verzug in Vlissingen (Flushing)

12.8.1939 Ankunft der SS DORA in Palästina; die Chaluzim werden am Strand von Shefayim in der Nähe von Tel Aviv mit Booten illegal ins Land gebracht

21.10.1939 Heirat mit Moshe Frank/Chorin; er war später als Oberstleutnant der IDF Kommandeur des 13. Bataillons der Golani-Brigade und der Oded- Brigade; Nach der Entlassung aus der IDF Produktionsleiter der Wurstfabrik „Tiv“

Alija beth von Schwester Martha auf der SS PACIFIC- SS PATRIA

8.5.1940 Schwester Martha abgemeldet nach Palästina

1.11.1940 Ankunft der SS PACIFIC in Haifa.

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1771 Ma’apilim (illegale Immigranten) auf das Schiff gebracht.

26.11. und 8.12.1940 die Überlebenden der SS PATRIA werden mit Bussen in das Internierungscamp Atlith verbracht;

Schwester Martha heiratet Lothar Speyer im Kibbuz Tirat Zwi

Deportation nach Izbica

24.3.1942 beide Eltern mit 21 weiteren Juden aus Marktbreit auf den Transport ab Nürnberg ins Ghetto Izbica

Gedenken

16.4.2013 Beisetzung auf dem Friedhof des Kibbuz Tirat Zwi

Grabstein für Ilse Chorin auf dem Kfar Ruppin Cemetery

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de877466

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de874870

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_bay_420324.html

https://www.myheritage.de/research

http://danielabraham.net/tree/related/dora/

Kelly Bauer, Syds Wiersma, Kibboets op de Klei, Fries Film Archief Leeuwarden, 2020

Auke Zeldenrust, Kibboets op de Klei, Boom, 2020

Morris Schnitzer, My three selves, a memoir, Lugus, Toronto, 2002

Hannelore Grünberg-Klein, Zolang er nog tranen zijn, Nijgh & Van Ditmar, 2015

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.gfh.org.il/eng/Archive

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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