Goldschmidt Max

Max Goldschmidt

*3.8.1902 in Hersfeld; ✡ Tod in Riga vor Oktober 1944

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Josef Goldschmidt *15.8.1872 in Mühlebach; ✡2.10.1942 in Treblinka

Mutter Meta Plaut 10.8.1874 in Lutter, Fulda; ✡2.10.1942 in Treblinka

Geschwister

Bernard Goldschmidt *9.3.1904 in Hersfeld; ✡8.2.1941 in Buchenwald

Gertrude Kriendel Goldschmidt *15.4.1916 in Hersfeld; ✡17.1.1962 in Aix Les Bains; oo Julius Kahn

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Hersfeld; Fulda, Johannisstraße 14Hattenhof

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

27.3.1939 von Bad Hersfeld zu den Eltern nach Fulda umgemeldet

2.9.1939 -8.5.1940 bei den Eltern gemeldet

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

8..4.1940 zur Hachschara oder als Madrich in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen bei, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nungen in „Jü­di­sches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager  z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.

Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet.

Deportation nach Riga

Es bleiben aber 10 Chaluzim auf dem Hof zurück.

Gehringshof Lohnbuch Oktober 1941

Oktober 1941 werden noch 10 Chawerim im Lohnbuch des Jüdischen Lehrguts  geführt: Alfred Fuchs, Gustav Gelles, Max Goldschmidt, Otto Hahn, Hans Jacobs, Horst Jüngster, Berta Sipper, Siegfried Strauss, Erich Wassermann, Lilli Zaskis; ebenfalls noch auf dem Hof: Fritz Nussbaum

27.11.1942 Ankündigung der Gestapo für den Regierungsbezirk Kassel über den anstehenden Transport in den Osten von 1035 Juden, „der für die Evakuierung in Frage kommende Personenkreis“

Ende November 1941 Verbringung der 7 bzw. 6 noch auf dem Gehringshof verbliebenen Juden nach Fulda, Hans Jakob war von der Transportliste gestrichen.

Es erfolgte keine offizielle Abmeldung mehr

8.12.1942 Verbringung der Juden aus den örtlichen Sammellagern in Personenzügen nach Kassel in das Sammellager Turnhalle an der Wörthschule.

9.12.1941 nachmittags mit 1024 Menschen aus dem Regierungsbezirk Kassel nach Riga

12.12.1941 Ankunft in Riga Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto

Tod in Riga

Der Tod des Bruders Bernhard

Juli 1938 Bernhard inhaftiert in der reichsweite ASSR-Aktion „Arbeitsscheu Reich“

8.10.1938 verlegt ins KL Buchenwald, Judenblock 23

15.6.1939 Transport nach Frankfurt ins Gefängnis

3.5.1940 nach Absitzen der einjährigen Haftstrafe wegen Einbruch, Diebstahl zurück aus Frankfurt in das KL Buchenwald, weiterhin als ASR-Jude; nach Rückkehr zunächst Arbeitskommando Gärtnerei, dann in der Ziegelei in Berlstädt und zuletzt wieder AK 22- Gärtnerei

8.2.1941 Tod in Buchenwald

Die Deportation der Eltern nach Theresienstadt

5.9.1942 beide Eltern mit dem Zug ins Sammellager nach Kassel brachte und von dort zwei Tage 7.9.1942  beide Eltern von Kassel nach Theresienstadt,

29.9.1942 14 Menschen dieses Transportes, darunter Josef und Meta Goldschmidt,

von Theresienstadt nach Treblinka weitertransportiert

Gedenken –

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5970710

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_hhn_411209.html

http://stolpersteine.hersfeld.hassia-judaica.de/files/HEF_Stolpersteine_16-17.pdf

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876557Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Joseph Walk, Kurzbiografien zur Geschichte der Juden, Leo Baeck Institute

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

list of jewish population from Hattenhof HO SARA CAMP from 1936 till 1941

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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