Erich Elijahu Offner
*15.2.1926 in Breslau; ✡1989 in Netzer Sereni
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater Michael Offner *15.5.1889 in Wadowice, Galizien; ✡8.5.1944 Tod in Theresienstadt
Mutter Hanna Lutzki *20.3.1894 in Piotrkow, Lodz; ✡Oktober 1944 Auschwitz
Geschwister
Lene Offner/Aviva Fajertag *17.12.1923 in Breslau; ✡5.3.1991 in Herzlya; oo Arie Fajertag
Renate Offner *5.12.1928 in Breslau; ✡ Netzer; oo Benjamin Feingersch
Adresse Breslau, Zimmerstraße 14
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Erich Offner mit den Eltern und Geschwistern in Breslau, Zimmerstraße 14 bei der Minderheitenzählung
2.4.1943 Erich mit den Eltern und Geschwistern auf Transport IX/4 von Breslau nach Theresienstadt
8.5.1944 Tod des Vaters Michael in Theresienstadt
29.9.1944 Erich auf Transport E l von Theresienstadt nach Auschwitz
4.10.1944 Mutter Hanna mit den Schwestern Lene und Renate auf Transport En von Theresienstadt nach Auschwitz
12.10.1944 Lene deportiert von Auschwitz nach Freiberg, Außenlager von Flossenbürg, Häftlingsnummer 54263
Erich in Auschwitz zur Zwangsarbeit im Steinbruch
Der Todesmarsch von Auschwitz nach Gepperdorf
18.1.1945 Beginn des Todesmarsches der 10 000 Männer aus dem KL Monowitz
Die Route des Todesmarsches geht von Auschwitz über Nikolai (Übernachtung in einer Scheune) nach Gleiwitz (ca. 50 Km)
21.4.1945 3000 Häftlinge müssen nach zwei Tagen Wartens in eisiger Kälte einen wochenlangen Todesmarsch zum Lager Geppersdorf antreten, ein Außenlager des KL Groß Rosen; dazu gehören u.a. die Chawerim:
Willy Chanan Ansbacher, Erich Auerbach, Günter Bähr, David Ceder, Werner Coppel, Benjamin Feingersch, Michael Miki Goldmann (*26.7.1925 in Kattowitz), Horst Goldschmidt, Erich Heymann, Gerhard Maschkowski, Abraham Matuszak, Hans Nebel, Alfred Ohnhaus, Alfred Stillmann.
„Am 21. Januar mussten wir mit dem Zug weiterfahren. 4500 Gefangene wurden in offene Waggons verladen, in die jeweils 100 bis 130 Menschen gepresst wurden. 30 Stunden mussten wir auf die Abfahrt warten, bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad unter Null. Dann, nach nur 15 Kilometern, stoppte der Zug. Den Häftlingen wurde befohlen, die Waggons sofort zu verlassen. Wem von der Kälte die Glieder steif geworden waren, so dass er den Wagen nicht schnell genug verlassen konnte, der wurde erschossen.“
Der Todesmarsch führt über Ratibor, Neustadt, Neisse, Glatz, Frankenstein, Langenbielau, Waldenburg, Hirschberg nach Geppersdorf, in der Nähe von Greiffenberg lag das sogenannte Geppersdorfer Lager, ein Außenlager des KL Groß-Rosen; es sollen nur 280 dort angekommen sein.
Die Gruppe um Onny Ohnhaus, mit Benjamin Feingersch, Horst Goldschmidt und Erich Auerbach kommt zunächst ins das Arbeitslager Riesa in Wüstegiershof, Außenlager von KL Groß-Rosen
Zwangsarbeiterlager Geppersdorf-Dörnhau bei Oppeln, Dienststelle Schmelt (Bautrupps)
Schindlers Liste
Von Schindler für sein Werk in Brünnlitz angefordert aus dem Arbeitslager Geppersdorf
Liste von „Schindlerjuden“ mit den Namen der Juden die in das KL-Außenlager Brünnlitz verlegt werden durften, wohin Oskar Schindler seinen Rüstungsbetrieb verlegt hatte. 18.4.1945 Benjamin Feingersch Nr. 691, Häftlingsnummer 77004 als Schlosser auf der Lagerliste der Lagerverwaltung in Brünnlitz mit 1098 Häftlingsnamen, u.a. der Chawer aus Paderborn Abraham Matuszak (Nr. 703, Nr. 77016) aus Gelsenkirchen
18.4.1945 Erich Offner mit der Häftlingsnummer 77157 auf der Lagerliste der Lagerverwaltung in Brünnlitz mit 1098 Häftlingsnamen, die für Oskar Schindler als Zwangsarbeiter tätig waren.
Schwester Renate schreibt:
„Nach dem Krieg kehrte er nach Breslau zurück, um die Familie zu suchen, aber meine Eltern kamen im Holocaust um, und wir – Aviva – waren bereits im Gehringshof.
Als er in Breslau ankam, das völlig verwüstet war, traf er meine Freundin Carla auf der Straße und sie erzählte mir, dass sie ihn allein auf der Straße mit einem kleinen Wagen mit einigen Lebensmitteln darin gesehen hat und er sagte: „Hallo, was machst du hier?“, als hätten sie sich erst gestern getrennt. Eliyahu kam im Gehringshof an, …“
Erich Offner geht zu den Schwestern Lene und Renate in den Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof
15.12.1945 Schwester Lene Fajertag im DP-Assembly Center Fulda Nr 138
6.7.1947 Erich Offner auf der Bewohnerliste des Gehringshof in Hattenhof „Kibbuz Buchenwald“
15.7.1947 K.T.C. Turin
16.9.1948 H.A.S.H. Mailand
1.10.1948 Alija von Erich nach Palästina
Er geht in den Kibbuz Buchenwald, später Netzer Sereni
Schwester Renate schreibt:
„Eliyahu kam im Gehringshof an, wanderte von dort nach Israel aus und schloss sich uns im Kibbuz Buchenwald, dem heutigen Netzer-Sarni, an. Er studierte Mechanik, erwarb ein Zertifizierungszertifikat und leitete zusammen mit einem anderen Freund viele Jahre lang die Garage des Kibbuz.“
Gedenken
Schwester Renate Feingersch schreibt seine Biografie für das Buch Zeugnisse aus dem Tal des Todes
Quellen
https://www.yadvashem.org/yv/en/righteous-linked/stories/pdf/shindlers_list.pdf
http://auschwitz.dk/schindlerslist.htm
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/150857
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/68452900
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989947
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938915
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938911
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938921
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938914
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5108479
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67023700