Mainzer Alfred

Alfred Mainzer

*25.3.1920 in Wirsitz, Wissek; ✡ 22.5.2002 in Bexar, Texas

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Ernst Mainzer *29.11.1886 in Dortmund; ✡ 31.8.1942 in Auschwitz

Mutter Olga Marie Salomon *2.10.1889 in Wirsitz; ✡ 31.8.1942 in Auschwitz

Zwillingsbruder

Herbert Mainzer *25.3.1920 in Wirsitz; ✡ 18.9.1992 in Melbourne; oo Mollie Green

Alfred Leiser gefallen am 4.9.1915, gemeldet am 4.10.1915 in Preußische Verlustlisten; 7. Kompagnie, Grenadier Regiment 2

Halbschwester aus erster Ehe der Mutter mit Alfred Leiser (*13.2.1883, ✡4.9.1915)

Ruth Leiser *21.3.1914 Wysoka; ✡13.9.2000 in San Diego; oo Hüneberg; oo Palmer

Großcousin (gemeinsamer Urgroßvater)

Robert Mainzer *27.5.1920 Lüdinghausen; ✡3.11.2006 in Kfar Menahem, Israel

Beruf Gärtner

Adressen Wirsitz; Baden-Oos, Ooser Hauptstraße 18

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Juni 1920 Umzug der Familie nach Baden-Oos, vermutlich wegen der Abtretung Westpreußen an die Polnische Republik gemäß der Auflagen des Versailler Vertrages

1929 Halbschwester Ruth von Baden nach Melsungen

6.-14.10.1937 Halbschwester Ruth Hüneberg auf der SS WASHINGTON von Hamburg nach New York

Das jüdische Umschulungslager Hof Wecker in Rüdnitz

Die Zwillingsbrüder Alfred und Herbert zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Hof Wecker beim Bahnhof in der Bahnhofstraße in Rüdnitz bei Bernau. Der Hof Wecker in Rüdnitz, gelegen an der Bahnlinie Berlin Eberswalde in Rüdnitz war im Besitz der Familie Schocken. Leiter war Erich Marx. Die Eheleute Chane und Robert Emmerich sind als Köchin und Hausmeister angestellt.

Er bestand von 1933 bis 1941 und war somit eines der ersten zionistischen Hachscharalager der Jüdischen Jugendhilfe in Brandenburg.

Novemberpogrom

10.11.1938 Alfred Mainzer verhaftet in München; eingewiesen in das KL Dachau, Häftlingsnummer 20115; Beruf Gärtner;

10.11.1938 Vater Ernst  verhaftet in Baden-Baden; eingewiesen in das KL Dachau, Häftlingsnummer 23066; Beruf Kaufmann

8.12.1938 Entlassung aus demKL Dachau

17.2.1939 Zwillingsbruder Herbert nach England

29.9.1939 Bruder Herbert bei britischem Census mit ca 80 anderen Chaluzim auf der Manor Farm, Tingrith, Ampthill, Bedfordshire; ein britisches Hachschara Project, Leiter war Erwin Scheier, zuvor Leiter der landwirtschaftlichen Ausbildung in Groß Breesen, dessen Frau Ruth oblag die Hauswirtschaft

Alfred Mainzer emigriert in die Niederlande zur Einzelhachschara bei der „Deventer Vereeniging tot Vakopleiding“; er wird an einen Bauern in Hummelo vermittelt.

Die Irrfahrt der St. LOUIS

8.5.1939 beide Eltern abgemeldet aus Baden-Baden zur Emigration nach Kuba

13.5.-17.6.1939 die Irrfahrt der St. LOUIS ab Hamburg nach Kuba und zurück; trotz gültiger Visa werden 937 jüdische Emigranten von Kuba, USA und Kanada abgewiesen, müssen nach Europa zurück

17.6.1939 Ausschiffung in Antwerpen; die Niederlande übernehmen 218 Emigranten

18.6 1939 – 28.11. 1939 untergebracht in der ehemaligen Quarantänestation Heijplaat

Alija Beth auf der SS DORA

Juli 1939 76 Werkdorper aus dem Werkdorp Nieuwesluis nach Amsterdam zur Alija Beth auf der SS DORA

16.7.1939 Boarding mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina;

Alfred Mainzer gehört zu der Gruppe von 54 Chaluzim der „Deventer Vereeniging“

29 Chaluzim gehören zum Misrachi/Dath Waäretz aus Beverwijk und Franeker. In Franeker waren zuvor:

Hijman Bekker, Ruth Braun, Flip Cohen, Sara Dinner, Ernst Förder, Meir Frijdman, Leopold Siegfried Jacob, Walter Oppenheimer, Herman Riez, Jacob und Mietje Roodveldt, Isaac Rooz, Horst Schelasnitzki, Marcus Segal, Max Stoppelmann.

16.7.1939 1939 5 Uhr morgens Boarding der acht verspätet aus Enschede kommenden Agudas- Chaluzim Rosa Appel, Elie Daube, Heinemann Gutmann, Issy Hirsch, Saul Lampelz, Bernhard Rosen, Rubin Rottenberg, Adolf Sanders.

17.7.1939 Zustieg von etwa 200 weiteren Chaluzim in Antwerpen auf das Alija Beth Schiff SS DORA

17.-19.7.1939 Verzug in Vlissingen (Flushing)

12.8.1939 Ankunft der SS DORA in Palästina; die Chaluzim werden am Strand von Shefayim in der Nähe von Tel Aviv mit Booten illegal ins Land gebracht

Kamp Westerbork

Juni 1942 beide Eltern in Mastricht gemeldet Cortenstraat 4

26.8.1942 Einweisung der Eltern in das polizeiliche Juden Durchgangslager Westerbork

28.8.1942 beide Eltern auf dem Transport von Westerbork nach Auschwitz

Nachkriegszeit

30.9.1950 Auswanderung von Alfred Mainzer aus Israel in die USA

22.5.2002 Tod von Alfred Mainzer in Bexar, Texas

Gedenken

Stolpersteine für Alfred, Bruder Herbert und die Eltern in Baden-Baden Ooser Hauptstraße 18

Quellen

https://www.ushmm.org/online/st-louis/list.php

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de921572

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de921532

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429409

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429509

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130337631

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6063); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://www.joodsmonument.nl/en/page/130992/olga-marie-mainzer-salomon

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://danielabraham.net/tree/related/dora/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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